Wirklich groß war die Enttäuschung nicht nach dem hauchdünn verlorenen Finale gegen Serienmeister Pfungstadt. Denn die Männer des VfK spielten ein großes Finale auf hohem Niveau und konnten dem haushohen Favoriten aus Hessen mächtig Paroli bieten.
Aber der Reihe nach! Nachdem die Saison zwar erfolgreich mit der Nordmeisterschaft abgeschlossen wurde, aber die Mannschaft es im Saisonverlauf nie schaffte auf Topniveau zu spielen, wurde die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft durchaus mit Spannung erwartet.
Bereits gesetzt für das Halbfinale erwartete man als Gegner um den Einzug in das Finale die Newcomer aus Schweinfurt. Ein junges Team mit hochgewachsenem Angreifer um den Nationalmannschaftsmittelmann und Ausnahmespieler Fabian Sagstetter. Diese konnten sich im Qualifikationsspiel knapp gegen den Ligakonkurrenten aus Brettorf durchsetzen.
Ebenso eng sollte nun auch die Begegnung gegen das leicht favorisierte Team aus der Hauptstadt zugehen. Trotz einer 6:4 und 8:6 Führung konnten die Berliner den ersten Satz nicht für sich entscheiden und gerieten somit sofort unter Zugzwang. Das war anscheinend der Startschuss für den VfK. Mit einer Punkteserie zu Beginn des Satzes machte man sofort klar wo es langgehen sollte und sicherte sich Satz 2 mit 11:8 und marschierte auch im folgenden Satz weiter davon. Mit 11:5 gingen die Berliner 2:1 nach Sätzen in Führung. Nun schien man das Spiel im Griff zu haben. Doch gleich zu Beginn des vierten Satzes beförderte, nicht zuletzt, der zuvor starke Lukas Schubert, seine Mannschaft mit 0:5 in Rückstand. Die Schweinfurter nutzten diese Serie und konnten durch ein 11:8 Erfolg ausgleichen.
So musste im Entscheidungssatz geklärt werden, wer der erste Finalteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft sein sollte. Die Berliner starteten furios und konnten die Seiten mit einer 6:1 Führung wechseln. Doch dieser schmolz in der Folge bedrohlich und es entwickelte sich erneut ein spannendes Spiel mit langen Ballwechseln. Am Ende behielt der VfK aber die Oberhand und zog verdient in das Endspiel ein.
Dort erwartete man nun den Serienmeister aus Pfungstadt, der zuvor mit Leichtigkeit und einem klaren 3:0 Erfolg gegen den TV Vaihingen/Enz ins Finale einzog.
Auf einem grandiosen Centercourt vor über 2000 Zuschauern wurden die Hessen sofort Ihrer Favoritenrolle gerecht. Unterstützt von zu vielen Eigenfehlern der Berliner, die mit vollem Risiko zuspielten und servierten, ging der erste Satz klar mit 4:11 an den TSV. Doch im zweiten Satz drehten Schubert und Co den Spieß um. Von Beginn an konnten die Pfungstädter durch gute Angaben und fehlerfreie Abwehrarbeit auf allen Positionen unter Druck gesetzt werden. Daraus resultierten nun zahlreiche Fehler im Spiel des Titelverteidigers und der Durchgang ging nun mit 11:4 nach Berlin. Nun war der VfK voll in Fahrt und es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Jeder Punkt wurde sofort vom Gegner gekontert und der Satz ging in die Verlängerung. Hier hatten die Pfungstädter die nötige Konsequenz im Angriff aber auch das berühmte Quäntchen Glück und gingen erneut mit einem 15:13 Satzgewinn 2:1 in Führung.
Die Berliner zeigten sich aber wenig beeindruckt. Mit einer geschlossen starken Mannschaftsleistung und einem Lukas Schubert in Bestform, zog der VfK auf 6:3 davon. Durch sensationelle Rückschläge konnte Schubert seinem Team zwei Satzbälle erspielen, doch Pfungstadt wehrte diese nervenstark ab und erkämpfte sich durch zwei grandiose Angaben von Ausnahmeangreifer Patrick Thomas bei 12:11 den ersten Matchball. Der darauffolgende Service von Schubert landete leider im Aus und somit war Pfungstadt zum 4. Mal in Folge Deutscher Meister im Feldfaustball. Doch die Männer von der Spree konnten es den Hessen noch nie so schwer machen wie in diesem Jahr und waren mit ihrer eigenen Leistung am Ende hochzufrieden.
Ein toller Saisonabschluss mit der Vizemeisterschaft sollte jeden glücklich machen. Erst recht wenn man einen solchen Gegner wie den Pfungstädtern gegenübersteht, der zuletzt zum 2. Mal in Folge den Europapokal gewonnen hat und sich nun anschickt auch den Weltpokal nach Deutschland zu holen. Für den Europapokal im kommenden Jahr ist die Mannschaft des VfK durch diese Silbermedaille ebenfalls qualifiziert und hat somit die Möglichkeit seinen Verein auf internationaler Ebene zu präsentieren.
{flike}