Die Tabelle versprach das Spitzenspiel der 2. Bundesliga Ost, da wir als Tabellenführer auf den Tabellenzweiten TiB trafen. Und über weite Strecken wurde das Spiel auch diesem Anspruch gerecht.
VfK Berlin – TG in Berlin 2:3 (12:14, 13:11, 11:9, 7:11, 5:11)
Denn von Anfang an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem
wir dank eines 3:0 Blitzstarts zu Beginn die Nase vorn hatten und
diesen Vorsprung auch bis zum 9:7 verteidigten. Doch die TiB konnte
ausgleichen, die folgenden 6 Bälle zeigten dann, dass auch im
Frauenfaustball die Angabe nicht zu unterschätzen ist. Denn sowohl
Sandra Wiggers auf Seiten der TiB als auch Ulli bei uns verwandelten
ihre Angaben direkt in Punkte, so dass bei 12:12 der Satz immer noch
offen war. Ausgerechnet jetzt hatten wir in der Abwehr zwei mehr als
unglückliche Aktionen, so dass wir den Satz mit 12:14 verloren.
Die Sätze 2 und 3 ähnelten sich deutlich. In beiden Sätzen lagen wir
nach schlechtem Start hinten, kämpften uns aber ins Spiel zurück,
nahmen den Schwung mit und zogen gegen Ende des Satzes an der TiB zum
Satzgewinn vorbei.
Wenn man sich den bisherigen Spielverlauf genauer ansieht, dann fällt
auf, dass sich nicht nur die Sätze 2 und 3 ähneln, sondern dass auch
der 1. Satz in ein bestimmtes Schema passt: Wer auch immer zu Anfang
eines Satzes führte, verlor ihn am Ende. Leider bemerkten wir dieses
Muster zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ansonsten wäre bei der
4:0-Führung im 4. Satz wohl auch keine Freude aufgekommen. Denn zu der
vermeintlichen Sicherheit, den Satz und damit das Spiel im Sack zu
haben, gesellte sich plötzlich im denkbar ungeeignetsten Zeitpunkt eine
leichte Angabenschwäche von Ulli. Wir konnten den Druck, mit dem wir
die TiB bis dahin fast an die Wand gespielt hatten, nicht aufrecht
erhalten, und wenn man die TiB vom Haken lässt, wandelt sich ein 4:0
schneller als man denkt in ein 4:6. Von dem Schock erholten wir uns
auch bis zum Ende des Satzes bei 7:11 nicht mehr.
Ulli und Birgit wechselten zum 5. Satz vorne die Seiten, aber was uns
in dem Moment noch wie ein cleverer Schachzug vorkam, wandelte sich
schnell in kleines Fiasko. Denn plötzlich stimmte bei uns die Zuordnung
nicht mehr und wir verfielen erstmals seit langer Zeit wieder in den
Hühnerhaufen-Status. Vergleichbar mit einem Raubtier, das Angst
wittert, witterte TiB’s Schlagfrau Angela Marsch unsere Unordnung und
konterte uns ein ums andere Mal aus. Bevor wir in irgendeiner Art und
Weise reagieren konnten, stand es 5:11 und wir mussten unsere erste
Saisonniederlage einstecken.
VfK Berlin – ESV Schwerin 3:0 (11:4, 11:2, 11:5)
Wer beim Blick auf das Ergebnis denkt: „Oh, da haben sich die Damen
aber den Ärger über das verlorene TiB-Spiel von der Seele gespielt!“,
dem muss man der Fairness halber sagen, dass die Mecklenburgerinnen
ohne ihre erste Angriffsreihe angereist waren. Diese Schwächung machte
sich besonders in der Angabe der Schwerinerinnen bemerkbar, da Ha My
Nguyen und die in den Angriff vorgerückte Abwehrspielerin Anett
Seyffert uns nur selten in Schwierigkeiten brachten. So konnten wir die
Bälle sauber aufbauen und Birgit am Hauptschlag glänzend in Szene
setzen. Auch Ulli hatte ihre kleine Schwächephase überwunden und
punktete wieder häufig direkt aus der Angabe. Dank einer konzentrierten
Leistung liefen wir nie wirklich Gefahr, dieses Spiel aus der Hand zu
geben und nahmen so wenigstens zwei Punkte mit nach Hause.
Wir sind jetzt hinter der TiB Zweiter in der Tabelle und werden die
kommenden zwei Wochen, in denen wir spielfrei sind, nutzen, um für
unseren nächsten Heimspieltag am 14.12. in Ruhleben zu rüsten. Denn da
steht neben dem Spiel gegen den momentanen Tabellendritten SG
Bademeusel auch das Rückspiel gegen die TiB auf dem Programm.
Bianca
Platz | Mannschaft | Spiele | Sätze | Punkte |
---|---|---|---|---|
1. | TG in Berlin | 10 | 28:9 | 18:2 |
2. | VfK 01 Charlottenburg | 10 | 26:8 | 16:4 |
3. | TSV Schülp | 10 | 16:21 | 8:12 |
4. | SG Bademeusel | 10 | 16:23 | 6:14 |
5. | ESV Schwerin | 10 | 14:22 | 6:14 |
6. | PSV Berlin | 10 | 9:26 | 6:14 |
Link/ Download: www.faustball-ergebnisse.de