Endlich, nach 11 Jahren Medaillenabstinenz im Hallenfaustball der Männer 30/35 gelang es dem aktuellen Kader den Titel wieder zum Maikäferpfad zu holen. 4 Spieler, die damals in Hagen den letzten Hallentitel holten, gehörten auch jetzt zum erfolgreichen Team.
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Unsere neu formierte 35er Mannschaft konnte erstmals in voller Besetzung zu einer Meisterschaft fahren. Das Ziel war es, mit diesem Team bei der Medaillenvergabe ein ernsthaftes Wörtchen mit zu reden. In der Vorrunde hatten wir es mit der SG Bademeusel, TV Haibach, TSV Hagen 1860 und TK Hannover zu tun.
Am Samstagmorgen starteten wir gleich um 9.00 Uhr im ersten Durchgang gegen unseren Mitbegleiter aus der Regionalgruppe Ost, die SG Bademeusel, in das Turnier. Auf der ostdeutschen Meisterschaft vor 4 Wochen hatten wir mit 2:0 Sätzen die Oberhand behalten. Das wollten wir auch diesmal, denn da in der Vorrunde nur 2 Sätze gespielt werden, kann jeder verschenkte Satz unangenehme Folgen haben.
VFK 1901 – SG Bademeusel 2:0 (11:6,11:4)
Startaufstellung: Jochen, Sascha Krause, Bruce, Roland Michaels und Sascha Ball
Nach kurzem Abtasten gewannen wir recht schnell die Kontrolle über das Spiel und konnten aus einer guten Defensive immer wieder erfolgreich unsere Angriffe abschließen. Der erste Satz wurde klar gewonnen und auch im zweiten Satz konnte Bademeusel nicht mithalten und geriet schnell in Rückstand. Dem gegnerischen Hauptangreifer unterliefen viele Schlagfehler, sodass wir nie in Gefahr kamen, nochmal in Schwierigkeiten zu kommen. Mit 11:4 ging auch der zweite Satz deutlich an uns und der gute Auftakt in das Turnier war vollbracht.
VFK 1901 – TV Haibach 2:0 (11:6,11:2)
Mit einer Änderung, Gunnar für Roland in der Abwehr, gingen wir in unsere zweite Begegnung gegen den Südzweiten. Volle Konzentration war auch hier angesagt, zumal wir den Gegner kaum von Meisterschaften kannten. Zu Beginn punktete Haibach auch gut mit und lag sogar mit 3:1 in Führung. Dann schalteten wir aber einen Gang höher und legten eine Serie von 6:6 zum 11:6 Satzgewinn hin. Unser flüssiges Spiel setzten wir auch in Satz 2 fort und gewannen praktisch ohne große Gegenwehr mit 11:2. Damit waren die ersten 4 Punkte auf dem Habenkonto verbucht.
VFK 1901 – TSV Hagen 2:0 (11:6,11:7)
Gegen Hagen haben wir schon unzählige harte Matches auf Meisterschaften ausgefochten. Fast immer zogen wir dabei den Kürzeren. Diesmal konnten wir den Spieß umdrehen. Einfacher wurde es für uns aber auch dadurch, dass den Hagenern ihr Schlagmann Dirk Schachtsiek leider aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung stand. Das machte die Sache natürlich einfacher für uns. Mit zwei Änderungen gingen wir in diese Partie. Hansch ging nach vorne Rechts und Roland kehrte wieder auf seine Abwehrposition zurück. Jochen bekam eine Pause. Sascha Krause übernahm neben der Angabe auch den Rückschlag. Von Beginn an erspielten wir uns einen kleinen Vorsprung, den wir dann Stück für Stück ausbauten und bis zum 11:6 Satzerfolg nicht mehr abgaben. Den zweiten Satz dominierten wir ebenfalls und konnten für die letzten Bälle auch noch T(h)ommy einwechseln, der auch eine perfekte Annahme im letzten Ballwechsel beisteuerte. Dann war auch dieser Satz mit 11:7 gewonnen. Im letzten Gruppenspiel wartete dann noch TK Hannover, die bis dahin auch kein Spiel verloren hatten. Es ging also um den Gruppensieg und die damit automatisch verbunden Halbfinalteilnahme und was viel wichtiger war, das Ausschlafen am Sonntag.
VFK 1901 – TK Hannover 2:0 (11:9,11:8)
Das besondere an der Paarung war auch, dass mit Sascha Krause, Sascha Ball und Roland Michaels, drei unserer Spieler jahrelang erfolgreich beim TK Hannover in der Bundesliga gespielt haben. Sie trafen also auf ihre alten Teamkollegen. Das hatte seinen besonderen Reiz. Wir begannen mit Sascha Krause und Roland im Angriff und die Abwehrreihe bildeten Sascha Ball, Bruce und Kiki. Es ergab sich ein spannendes Spiel mit längeren Ballwechseln, bei denen wir aber häufig das Nachsehen hatten. Wir schlossen unsere Angriffe nicht so konsequent wie in den anderen Spielen ab und Hannover nutzte dann seine Chancen. So erspielte sich der TKH um die ehemaligen Nationalspieler Ole Herrmanns und Udo Schulz einen kleinen Vorsprung, den sie auch verteidigten. Obwohl Kiki in der Abwehr keine Fehler machte, mussten wir auf unsere verminderte Durchschlagskraft reagieren und holten bei 6:8 Rückstand Jochen zurück in die Partie, der den Hauptangriff übernahm, Roland wechselte in die Abwehr und Sascha Krause ging nach vorne rechts. Das brachte auch den gewünschten Erfolg und wir drehten den Satz noch mal um. Im zweiten Satz lief das Spiel dann wieder runder und wir konnten die hannoveranischen Angriffe gut abwehren, wobei vor allem Bruce und Roland immer wieder glänzten. Trotzdem mussten wir bis zum Ende wachsam sein, um den kleinen Vorsprung zum 11:8 ins Ziel zu bringen.
Damit hatten wir den Gruppensieg und das Halbfinale geschafft und spannten in der Hotelsauna erstmal aus, bevor wir uns ins Partygeschehen auf der gut organisierten Abendveranstaltung stürzten.
Unser Halbfinalgegner hieß dann am Sonntag Bayer 04 Leverkusen, die sich im Viertelfinale gegen den TV Haibach duchsetzten. Wir hatten die Rheinländer am Samstag schon studiert und rechneten uns gute Chancen aus. Allerdings präparieren die Leverkusener ihre Spielbälle so gut, dass der Ball nach dem Auftippen wie bei nassem Rasen auf dem Hallenboden weggleitet und dabei keine Geschwindigkeit verliert. Doch wir vertrauten dabei ganz auf Saschas Angabekünste. Leverkusen hatte allerdings noch eine Überraschung parat. Hatte sich ihr Hauptangreifer Jörg Müller am Samstag bei den Angaben geschont, wollte er es jetzt wissen und übernahm auch das Angabenspiel.
Halbfinale VFK 1901 – Bayer 04 Leverkusen 2:1 (14:15,11:6,11:8)
Wir starteten mit folgender Aufstellung: Jochen und Sascha Krause im Angriff, Sascha Ball, Bruce und Roland bildeten die Abwehrreihe. Leverkusen gewann die Ballwahl und konnte mit ihren schnellen Bällen das Spiel eröffnen. Schon die erste Angabe deutete an, dass es im ersten Satz wohl ein reines Angabenduell zwischen Jörg Müller und Sascha Krause geben würde. Und so war es auch. Bis zum 6:6 gab es keinen nennenswerten Ballwechsel und Jochen hatte den Ball auch noch nicht berührt. Das Spiel war dadurch nicht hochklassig, aber hochspannend. In der Verlängerung des ersten Satzes konnten wir ein kleines Break schaffen und uns dadurch einen kleinen Vorteil für die letzte Angabe im Satz erspielen. Und so hatte Sascha beim Stand von 14:14 die Chance mit seiner Angabe den Satzerfolg für uns einzutüten. Leider reagierte der Leverkusener vorne rechts mit einem Reflex hervorragend und somit konnte Leverkusen den entscheidenden Punkt zum Satzgewinn setzen. Davon wollten wir uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und gingen selbstbewusst mit unserem Ball in den zweiten Satz. Und siehe da, mit unserem etwas langsameren Ball nahm der Druck der Rheinländer merklich ab. Und wir bauten aus einer starken Abwehr auf und Jochen verwandelte die Vorlagen dann souverän. Nun unterliefen Jörg Müller auch noch einige Fehler und wir bauten unseren Vorsprung aus. Insbesondere Sascha Ball wehrte einige Bälle spektakulär ab. Mit 11:6 war das dann eine klare Angelegenheit und das Spiel wieder offen. Bei der erneuten Ballwahl für den Entscheidungssatz gewann leider wieder Leverkusen und so ging es mit dem Raketenball weiter. Diesmal waren wir aber besser eingestellt und konnten die ersten Leverkusener Angriffe abwehren und selber punkten. Und so erspielten wir uns zum Seitenwechsel einen kleinen Vorsprung von 6:4. Mit unserem Ball sollten wir jetzt das Ding klar machen. Aber wir ließen Leverkusen noch mal auf 7:7 ran kommen. Dann setzte Sascha Krause mit einem As noch Mal ein Zeichen und mit den nächsten zwei Punkten holten wir uns bei 10:7 Führung 3 Matchbälle. Den zweiten verwandelten wir dann und zogen in das Finale ein.
Dort wartete mit dem Heidenauer SV der Vizemeister des letzten Jahres auf uns. Wir hatten schon öfters gegen die Mannschaft aus Sachsen gespielt. Es waren immer enge Spiele. Mit unveränderter Aufstellung gingen wir das Endspiel an. Wir wussten um die Gefährlichkeit der Heidenauer, die sehr kompakt stehen, ein flexibles Angriffsspiel pflegen und die niemals aufgeben. So hatten sie auf der Meisterschaft schon einige fast schon verlorene Sätze zu ihren Gunsten umgebogen. Aber wir wollten unser druckvolles Angriffsspiel aufziehen und von Anfang an dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Das gelang im ersten Satz auch ganz gut, aber Heidenau ließ nicht locker und blieb immer bereit eine Schwäche von uns auszunutzen. Wir erspielten uns einen kleinen Vorsprung, den wir gut verteidigten und mit 11:8 ins Ziel brachten. Das gab schon ein wenig Sicherheit. Mit 3:1 und 4:2 gingen wir dann auch im zweiten Satz in Führung, aber Heidenau punktete dann immer wieder auf unserer rechten Seite. Beim Stand von 6:6 veränderten wir bei der gegnerischen Angabe unsere Aufstellung. Sascha Ball ging zur Abwehr nach vorne rechts, Sascha Krause wechselte nach vorne links und Jochen ging nach hinten links. Diese Taktikveränderung brachte dann schließlich den gewünschten Erfolg. Sascha Ball wehrte 2 Bälle vorne rechts gut ab und der andere Sascha verwandelte diese Angriffe dann ebenso sicher mit zwei krachenden Prellern. Dann kam noch eine Fehlangabe hinterher und wir lagen 9:6 in Führung. Das wollten wir uns nun nicht mehr nehmen lassen. Ein Anschlagass von Sascha Krause brachte uns 3 Matchbälle. Den zweiten verwandelten wir dann zum umjubelten Titelgewinn.
Finale VFK 1901 – Heidenauer SV 2:0 (11:8,11:7)
Die Goldmedaille gewannen: Jochen Böttcher, Sascha Krause, Christian „Bruce“ Lee, Sascha Ball, Roland Michaels, Mario Hanschmann, Gunnar Hoppe, T(h)ommy Seewald und Capitano Christian „Kiki“ Müller. Vielen Dank auch an unsere treuen Fans Irina, Jeannette und Matze, die es sich nicht nehmen ließen, uns in Bredstedt lautstark zu unterstützen.
Männer, ich bin stolz auf unsere tolle Mannschaft. Es war nicht nur aufgrund des Ergebnisses ein tolles Faustballwochenende.
Kiki
P.S. Demnächst gibt es auf den Vfk-Seiten die neue Rubrik „Deichgeflüster“
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