
VfK-Team sichert sich den deutschen Meistertitel
10 Jahre nach unserer letzten Finalteilnahme bei einer Deutschen Meisterschaft (damals: Männer 30) im Feldfaustball in Schneverdingen, gelang uns nun völlig überraschend in Ahlhorn der langersehnte Titelgewinn. Wir hatten schon selbst nicht mehr daran geglaubt, denn immer wieder scheiterten wir an Kleinigkeiten. Aber diesmal lief es richtig rund nach dem Motto des Culcha Candela Song „…keiner fragt wieso, keiner fragt warum, keiner fragt wie es geht, denn es geht schon von allein…..“ Aber der Reihe nach.
Unser Team hatte sich gegenüber dem letzten Jahr, wo wir den 4. Platz belegten, kaum verändert. Olaf Neuenfeld startete wieder für Ohrstedt, dafür kam aber der Sascha „Icke“ Ball aus unserer 1. Männermannschaft dazu und verstärkte unsere Abwehr. So starteten also Gunnar, Bruce, Jochen, Thommy, Hanschi, Icke und Kiki (leider konnte Gunnar Sauer wie so häufig nicht mitfahren) die Mission Medaillengewinn. Dieses Ziel hatten wir uns schon gesetzt, denn auch unsere Gruppenauslosung ließ uns auf die Teilnahme am Halbfinale hoffen. Gegen Waldkirchen, Dieburg, Bardowick und Hagen rechneten wir uns gute Chancen aus, einen der ersten beiden Plätze in der Vorrunde zu erreichen. Das entscheidende Spiel um den Gruppensieg, so schätzten wir die Lage ein, dürfte das Spiel gegen den amtierenden Meister Hagen sein.
1. Spiel
SG Waldkirchen – VfK 1901 Berlin 0:2 (9:11,5:11)
In der ersten Phase des Spiels unterliefen uns noch einige leichte Fehler, die aber zum Glück vom Gegner nicht wirklich bestraft wurde. So fanden wir nur langsam zu unserem Spiel, konnten uns dann aber zum Ende des Satzes auf 10:7 absetzen. Waldkirchen schnupperte nochmal am Ausgleich aber Jochen beendete dann mit einem guten Spielzug den ersten Satz zu unseren Gunsten. Im zweiten Satz setzten wir uns gleich ab. Gunnar und Icke ließen jetzt in der Abwehr nichts mehr zu und so waren wir in der Lage unser schnelles und variables Angriffsspiel aufzubauen. Mit 11:5 war der zweite Satz eine klare Angelegenheit und damit gelang uns ein guter Start in die Meisterschaft.
2. Spiel
TSV Bardowick – VfK 1901 Berlin 0:2 (7:11,3:11)
Im zweiten Spiel übernahm Bruce die Abwehrposition von Gunnar. Unterschätzen durften wir Bardowick nicht, denn die hatten in ihrem ersten Spiel völlig überraschend Hagen geschlagen. Dementsprechend konzentriert gingen wir das Spiel an. Aber wir konnten uns nicht so richtig absetzen. Erst Mitte des ersten Satzes bauten wir einen Vorsprung auf, den wir dann auch bis zum Ende des Satzes verteidigten. Damit war die Gegenwehr der Bardowicker schon gebrochen, denn im zweiten Satz hatten wir leichtes Spiel und nach 7 Minuten war der 11:3 Satzgewinn im Kasten.
3. Spiel
TSV Hagen – VfK 1901 Berlin 1:2 (11:7, 4:11,5:11)
Im Spiel gegen unseren Dauerrivalen aus Hagen ging es schon um den Gruppensieg. Hagen war nach der Niederlage gegen Bardowick unter Druck, war aber geschwächt, da ihr Hauptangreifer Dirk Schachtsiek aufgrund einer Verletzung nur die Angaben schlagen konnte. Gunnar wechselte wieder mit Bruce, der seinen Härtetest nach seiner Knöchelverletzung aber bestanden hatte. Aus einer stabilen Defensive wollten wir wieder unser Spiel aufziehen, was uns aber im ersten Satz völlig misslang. Wir konnten den Angaben von Dirk nichts entgegensetzen und so baute sich Hagen einen Vorsprung auf, den sie nicht mehr aus der Hand gaben. Gunnar agierte etwas unglücklich, weshalb wir wieder Bruce einwechselten. So ging der Satz mit 7:11 verloren. Im zweiten Satz begannen wir besser und kamen selbst wieder zum Spielaufbau. Bei 4:2 für uns veränderten wir unsere Aufstellung dann nochmals, um dem Gegner eine neue Aufgabe zu stellen. Icke rückte von seiner Abwehrposition ins Halbfeld, um mit Hanschi auf die „Kurzen“ zu achten und Kiki rückte in die Mitte nach hinten und bildete eine Linie mit Bruce. Dieses Bild verunsicherte nun auch den Weltfaustballer Dirk Schachtsiek anscheinend so, dass er einige Anschlagfehler produzierte. Dann wurden von Hanschi und Icke noch ein paar Bälle gekratzt und Jochen punktete nun Schlag auf Schlag. Mit 11:4 und 11:5 gingen die nächsten beiden Sätze an uns. Damit war der Gruppensieg schon vor dem letzten Spiel perfekt. Das Halbfinale war gebucht.
4. Spiel
TV Dieburg – VfK 1901 Berlin 0:2 (9:11,4:11)
Im letzten Gruppenspiel bildeten Gunnar und Bruce die Abwehr. Nachdem der Gruppensieg geschafft war, ließ die Konzentration gegen einen eigentlich ungefährlichen Gegner etwas nach und so profitierten wir beim Satzgewinn eher von den leichten Fehlern des Gegners als von unseren selber erspielten Punkten. Im zweiten Satz kam dann Thommy für Hanschi vorne rechts zum Einsatz und Thommy sorgte gleich für Leben in der Bude. Auf einmal ging es wieder von allein und fast jeder Angriff des Gegners wurde sofort in einen eigenen Angriff umgewandelt. Mit 11:4 ging der Satz dann deutlich an uns.
Damit standen nach der Vorrunde 8:0 Punkte und 8:1 Sätze auf unserem Konto. Im letzten Jahr hatten wir die gleiche Ausgangsposition und standen am Ende mit leeren Händen da. Das wollten wir diesmal besser machen. Unser Halbfinalgegner wurde im Spiel NLV Vaihingen – Hagen ermittelt. Wir tippten auf Vaihingen und sollten damit recht behalten. So kam es also am Sonntag im Halbfinale zur Wiederauflage des Spieles um Platz 3 aus dem letzten Jahr. Da hatten wir doch noch eine Rechnung offen.
Halbfinale
VfK 1901 Berlin – NLV Vaihingen 2:0 (11:9,11:7)
Wir begannen mit Bruce und Icke in der Abwehr, Kiki auf der Mittelposition und Jochen und Hanschi vorne. Es entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel mit langen Ballwechseln. Vaihingen hatten den etwas besseren Start und erspielte sich eine 2-Punkte-Führung. Wir blieben aber dran und kamen jetzt immer besser gegen den Wind zurecht. Immer wieder standen Bruce und Icke recht sicher in der Abwehr und Jochen konnte in der Mitte des Satzes dann auch häufiger von Kiki mit Schussvorlagen bedient werden. Die wir dann auch zu Punkten verwandelten. Mittlerweile drehte sich der Satz zu unseren Gunsten und wir holten uns bei 10:7 die ersten Satzbälle. Ein leichter Fehler von Bruce machte die Sache nochmal spannend aber schließlich setzte Jochen dann mit einem gelungenen Angriff den Schlusspunkt unter den ersten Satz. Im zweiten Satz hatten wir nun Rückenwind und konnten gleich mehr Druck auf die gegnerische Abwehr aufbauen. Nach zunächst noch verteiltem Spiel stellten wir dann auf unsere Spezialaufstellung um und brachten damit auch den Vaihinger Angreifer aus dem Konzept. Wir setzten uns weiter ab und gewannen nun nach hartem Kampf ungefährdet den zweiten Satz mit 11:7.
FINALE oho, FINALE ohoho
Nach dem Erreichen des Finales lagen wir uns glücklich in den Armen. Aber nun waren wir richtig heiß und wollten uns natürlich den Titel holen. Im zweiten Halbfinale standen sich mit SZ Ohrstedt aus unserer Regionalgruppe Ost und dem TV Eibach aus Nürnberg zwei Hochkaräter gegenüber. Aber uns war jeder Gegner recht. In einem spannenden Spiel setzte sich Ohrstedt in drei Sätzen durch.
Damit kam es zu einem Duell zwischen dem ostdeutschen Meister Ohrstedt und dem ostdeutschen Vize VfK 1901 Berlin. Die besondere Note wurde dem Spiel auch noch dadurch verliehen, dass wir nun gegen unseren letztjährigen Mannschaftskameraden Olaf Neuenfeld spielten. Das machte uns besonders heiß. Schon die namentliche Vorstellung vor dem Endspiel vor allen anderen Mannschaften als letztes Spiel und Höhepunkt der Meisterschaft brachte Gänsehautfeeling.
Endspiel
VfK 1901 Berlin – SZ Ohrstedt 2:0 (11:7,11:5)
Wir begannen das Endspiel mit unveränderter Aufstellung. Jochen, Hanschi, Kiki, Bruce und Icke waren die Starting Five. Hochkonzentriert gingen wir ans Werk. Wir hatten uns gut auf den Gegner eingestellt und wussten, dass er seine Angriffe häufig über die Mitte spielt. Darauf waren Bruce und Icke vorbereitet. Durch die souveräne Abwehrleistung konnten wir unser Angriffsspiel mit vielen Schussvorlagen aufziehen und Jochen punktete häufig in der gegnerischen Abwehr. Nun versuchte Jens Kolb direkt über die Mitte zum Erfolg zu kommen, aber Kiki hatte in diesem Spiel goldene Arme und wehrte jeden Ball gekonnt ab. Das brachte Ohrstedt schon früh an den Rand der Verzweiflung. Auch die Einwechslung von Renke Söth verbesserte nichts. Wir fuhren den Vorsprung sicher nach Hause und hatten nach dem 11:7 die erste Hand an der Goldmedaille.
Ohrstedt versuchte zu Beginn des zweiten Satzes nach mal alles, aber nachdem Icke einen Hundertprozentigen ausbuddelte war die Ohrstedter Gegenwehr gebrochen. Es ging jetzt alles von allein und so spielten wir wie im Rausch den Satz zu Ende. Gunnar und Thommy, die beide am Sonntag nicht mehr zum Einsatz kamen stürmten mit unseren Mädels, die kurz vorher die Bronzemedaille gewonnen hatten, das Feld. Der Jubel nach dem verwandelten Matchball kannte keine Grenzen.
Ein Traum ist für uns alle wahr geworden. Kein Spiel verloren, nur einen Satz abgegeben und den attraktivsten Faustball gespielt . Das war eine überzeugende Vorstellung und es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Es passte einfach alles zusammen an diesem Wochenende. Wir haben solange durchgehalten in dieser Altersklasse und sind jetzt belohnt worden.
Deutscher Meister im Feldfaustball 2012
in der Männer 35 wurden Gunnar Hoppe, Jochen Böttcher, Thomas Seewald, Mario Hanschmann, Christian Lee, Sascha Ball und Christian Müller.
Zum Schluss kann ich nur sagen:
Der VfK ist geil!!!!!!!!
Christian „Kiki“Müller