Dieses Jahr wurde die Deutsche Meisterschaft vom Großenasper SV in Schleswig-Holstein ausgetragen. Nach der Halbfinalniederlage in der Halle, wollten wir nun unbedingt den Titel im Feld verteidigen. Da sich aber kurz vor der DM unser 1V Gunnar noch eine schwere Knöchelverletzung zuzog und nicht mitkommen konnte, waren wir nur 5 fitte Spieler. Kurzerhand konnte wenigsten Hansch einspringen, der aber auch noch zwei verrenkte Finger hatte und Mafü Kiki stellte zumindest in Aussicht zur Not einspringen zu können, wenn sich jemand verletzen sollte. So starteten Jochen, Bruce, Sascha „Icke“ Ball, Der lange und Stimpi die Mission Titelverteidigung.
Unsere Gruppengegner waren SV Erolzheim, FBC Offenburg, TSV Hagen 1860 und der Gastgeber Großenasper SV.
Gleich im ersten Spiel ging es bei herrlichem Faustballwetter, welches wir das ganze Wochenende hatten, gegen den SV Erolzheim. Vom Papier her eine leichte Aufgabe, aber der Boden noch feucht und die Eingewöhnung in den Turniermodus lassen vor dem Spiel eine gewisse Angespanntheit zu. Aber der erste Satz lief recht ordentlich und mit 11:5 an uns. Im zweiten Satz gaben wir die Spielkontrolle teilweise ab und es gelang uns erst zum Schluss des Satzes in Führung zu gehen, den wir dann mit 11:9 gewannen. Der Start war mit einem 2:0 Sieg gelungen, zumal wir feststellen mussten, dass der Turniermodus in der Vorrunde auf nur 2 Sätze geändert worden war, was nicht nur an uns vorbei gegangen war. Ein Satzverlust gegen einen vermeintlichen schwachen Gegner kann dann nämlich das Zünglein an der Waage zum Weiterkommen sein.
Im zweiten Spiel ging es gegen die Offenburger, die sich mit der Schlagmannlegende Martin Becker verstärkt hatten. Auch hier zeigten wir im ersten Satz eine konzentrierte Leistung und holten uns den Satz mit 11:6. Im zweiten Satz dann wieder das gleiche Spiel, wir konnten uns nicht richtig absetzen und so wurde es ein Schlagabtausch zwischen Martin Becker und unserem Langen, der das Aufgabenduell für sich entschied und uns den zweiten 2:0 Sieg sicherte.
Im dritten Spiel trafen wir auf unseren Endspielgegner aus dem letzten Jahr und langjährigen Rivalen in den Altersklassen, den TSV Hagen 1860. Für die Hagener ging es schon um einiges, denn sie hatten bis dato nur zwei Unentschieden erzielt. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Seiten zeigten sehr ordentliche Abwehr- und Angriffsaktionen. Das Quentchen Glück war dann auf unserer Seite und wir siegten mit 13:11 in der Satzverlängerung. Das hatte Hagen anscheinend den Zahn gezogen und im zweiten Satz konnten wir ein sehr gutes Spiel aufziehen und uns immer wieder in den Angriff bringen und punkten. Der Satz ging mit 11:5 ungewöhnlich deutlich an uns.
Vor unserem letzten Gruppenspiel gegen den Großenasper SV waren wir schon Gruppenerster und für das Halbfinale qualifiziert. Allerdings ging es für den Ausrichter noch um den Einzug in die Endrunde, weshalb wir auch etwas verwundert waren, dass sie nicht mit ihrem besten Team anfingen, Nun, uns egal, wir zogen unser Spiel durch und gewannen 11:4. Zum zweiten Satz wechselten wir dann Hansch für Jochen ein und Kiki gab sein Comeback nach zwei Jahren kniebedingter Probleme. Er ging für Icke auf die Mittelposition. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, wir hielten aber immer eine komfortable Führung bis zum Schluss und holten auch diesen Satz mit 11:8. Die Vorrunde hatten wir also mit weißer Weste beendet und waren damit schon im Halbfinale.
Im Halbfinale trafen wir auf unsere Faustballfreunde von der SG Bademeusel, die sich im Viertelfinale gegen Offenburg durchgesetzt hatten. Die meisten Duelle gegeneinander haben wir für uns entschieden, aber Bademeusel ist auch immer eine Wundertüte, besonders ihr Hauptangreifer Marcel, der an sehr guten Tagen jedem Gegner wehtun kann. Aber im Ost-derby sind wir natürlich immer besonders motiviert und so starteten wir auch druckvoll mit dem Langen als Hauptangreifer und Jochen vorne rechts. Als Abwehrspieler sollten Bruce und Stimpi die gegnerischen Angriffe abwehren und Icke in der Mitte im Zuspiel unsere Angreifer füttern. Das gelang im ersten Satz auch sehr eindrucksvoll. Wir bestimmten das Spiel und konnten immer wieder in der gegnerischen Abwehr punkten. 11:6 hieß es am Ende. Die eindringliche Warnung von Coach Kiki, dass jetzt alles wieder von vorn losging und wir weiter selber Druck machen müssen, fruchtete leider nicht so wie gewünscht. Eine Nachlässigkeiten schlichen sich ein und schon lagen wir mit 2:6 in Rückstand. Die Fehlerquoten bei Bademeusel nahmen ab und bei uns zu. Wir tauschten dann noch mal Jochen und den Langen im Angriff und kamen auf 8:10 heran. Es half nichts Marcel punktete mit dem nächsten Aufschlag und damit stand es 1:1. Der dritte Satz musste entscheiden. Dieser Satzverlust weckte aber nun unseren Ehrgeiz und Kampfgeist, während er Bademeusel eher lähmte. Wir kamen wieder in unseren Spielrhythmus und lagen zum Seitenwechsel schon mit 6:1 in Führung. Diese bauten wir dann auf 9:1 aus und zogen mit einem 11:3 dann ins Finale ein.
Im Finale trafen wir dann wieder auf den TSV Hagen 1860, der sich am Samstag doch noch in die Endrunde gespielt hatte und am Sonntag im Viertelfinale knapp gegen Heidenau gewann und das Halbfinale mit 2:0 Sätzen gegen Bayer Leverkusen. Es gab also eine Neuauflage des letzten Endspiels und die Hagener wollten natürlich erfolgreich Revanche nehmen. Zu Beginn des ersten Satzes konnte sich kein Team absetzen. Das Spiel wogte hin und her. Mitte des Satzes konnten wir uns dann einen 3- Punkte-Vorsprung erarbeiten, denn wir bis zum Ende halten konnten. So ging der erste Satz mit 11:8 an uns. Auch im zweiten Satz war es ein spannendes und für diese Altersklasse ein hochklassiges Spiel mit sehenswerten Spielzügen auf beiden Seiten. Kein Team konnte sich einen nennenswerten Vorsprung erspielen. So ging es logsicherweise in die Satzverlängerung, in der wir leider einen Matchball nicht verwandeln konnten aber bis zum 14:14 auch drei Satzbälle abwehren konnten. Dann nahm Kiki eine Auszeit und wir entschieden uns für ein taktisches Manöver. Stimpi hatte in dem Satz nicht die schnellsten Beine und war deshalb unsicher. Wir waren uns sicher, dass Hagen bei der nächsten Angabe wieder den weg über Stimpi gehen würde. Kiki wechselte sich für die Mitte ein und Icke ging nach hinten in die Abwehr. Das funktionierte auch, denn die Angabe von Dirk Schachtsiek konnte Bruce entschärfen. Leider war das Zuspiel von Kiki nicht optimal, sodass der lange nicht genug Druck aufbauen konnte. Hagen wehrte ebenfalls ab und griff nochmals an. Den ball wehrte Icke ab aber der Ball ging ziemlich weit links raus, sodass Kiki mit links, früher eine seiner Stärken, vorlegen musste. Aber zwei Jahre Pause machten sich bemerkbar und die Vorlage sprang nicht so hoch wie benötigt. So kam Hagen zu einem dritten Angriff, den sie dann über unsere Mitte verwandelten 15:14 für Hagen, Satzausgleich. Wir wechselten zum dritten Satz wieder zurück und der Schlagabtausch ging weiter. Zum Seitenwechsel hatten wir uns einen 6:3 Vorsprung erspielt und behaupteten diesen Vorsprung auch. Bei 10:7 hatten wir dann drei Matchbälle, von denen wir dann den zweiten mit einem Ass vom Langen verwandelten. Titelverteidigung erfolgreich beendet und den Zuschauern über eine Stunde lang ein Topspiel präsentiert.
Das war der 13. Titel in den Altersklassen M30, M35 und M45. Herzlichen Glückwunsch an das Team Jochen Böttcher, Christian „Bruce“ Lee, Mario „Hansch“ Birkenbach, Sascha „Icke“ Ball, Sascha „Der Lange“ Krause, Torsten „Stimpi“ Stimper und Christian „Kiki“ Müller.
Auf die nächste Titelverteidigung
Christian „Kiki“ Müller