Sie waren nach Bretten gekommen, um den Deutschen Meistertitel im Faustball zu verteidigen. Am Ende reichte selbst eine konzentrierte und beherzte Leistung der Berliner nicht die „Jungsenioren“ vom MTV Rosenheim um Nationalangreifer Steve Schmutzler im Finale in die Knie zu zwingen. Vor anschaulicher Zuschauerkulisse musste der VfK letztlich die größere Effizienz im Spiel der Bayern anerkennen und den Titel nach Rosenheim weiterreichen. Auf die Deutsche Vizemeisterschaft in der Klasse Männer 35 und nunmehr sechs gespielte Hallenfinals hintereinander können die Hauptstädter dennoch stolz sein.
Denn wie sooft in den letzten Saison ließ die Männer 35 in der Vorrunde ihr Können nur selten aufblitzen. Der in Abwesenheit des Capitanos Kiki „kurzerhand“ gewählte Alt-Nationale Icke hatte da keine leichte Aufgabe. Neuling und Jungsenior Jascha hat die Vorrunde eventuell seine ersten grauen Haare beschert.
SV Erolzheim – VfK 1901 Berlin 0:2 (8:11, 4:11)
Die Berliner brauchten zunächst ein paar Minuten, um den Weg ins Turnier zu finden. Letztlich hielt die vorhandene Gegenwehr der Erolzheimer aber nicht lange genug an, um den VfK wirklich in Bedrängnis zu bringen.
VfK 1901 Berlin – TSV Hagen 0:2 (9:11, 7:11)
Im Topspiel der vergangenen Jahre zwischen den „Serienmeister“ der Alterklasse trafen Hagen und der VfK im vermeintlich letzten Duell der beiden Kontrahenten aufeinander (Hagen wechselt in die M45 bzw. startet z.T. zukünftig für ETV Hamburg). Dabei setzten die Westfalen die entscheidenden Akzente. Der VfK bekam keinen Zugriff auf die Partie und war folgerichtig gegen konzentrierte Hagener chancenlos.
Damit waren der erhoffte Vorrundenplatz 1 und der direkte Einzug ins Finale in weite Ferne gerückt.
TV Bretten - VfK 1901 Berlin (13:11, 7:11)
Ein Sieg gegen das stark eingeschätzten Heimteam vom TV Bretten sollte das Selbstvertrauen wieder herstellen. Doch auch diese Partie lief nicht ganz nach den Vorstellungen des Titelverteidigers. Ein früher Rückstand im ersten Satz einer hektischen Begegnung konnte nicht mehr aufgeholt werden. In Bedrängnis und in Gefahr überhaupt in die Finalrunde einzuziehen machten es die VfK-5 dann besser, so dass am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden, ebenso wie gehandicapter Bruce dabei herauskam, der sich erst einen Finger an der holzvertäfelten Wand aufriss und zu allem Überfluss noch einen Ball von der Bande aufs Auge bekam.
Einzug in die Finalrunde
TSV Rintheim – VfK 1901 Berlin 0:2 (10:12, 8:11)
Platz 2 war damit ebenfalls futsch und ein siegreicher Satz musste gegen den TSV Rintheim für ein sicheres Weiterkommen ebenfalls noch her. In der vermeintlich besten Formation ins Spiel gestartet sahen die Berliner jedoch zunächst nur zu und liefen bis zum 8:8 gegen clever agierende Rintheimer einem Rückstand hinterher. Das war denn auch für den geduldigen Capitano Icke zuviel, der das Team zum Satzende hin nocheinmal umstellte und damit die Weichen für den 2:0 Erfolg stellte.
Damit war klar, dass für die Männer 35 bei erfolgreichem Gestalten des Viertelfinals gegen den TuS Frammersbach noch ein „Abschiedsspiel“ gegen die Hagener anstand und somit auch die Gelegenheit sich für die Vorrundenniederlage zu revanchieren.
TuS Frammersbach – VfK 1901 Berlin 0:2 (6:11, 9:11)
Der Zweitplatzierte der Gruppe B war der erwartet anspruchsvolle Gegner. Doch gegen einen VfK im „Sonntagsmodus“ hatten die Frammersbacher nur wenige Gelegenheiten eigene Akzente zu setzen. Die Berliner zeigen sich bereits am Sonntagmorgen stark verbessert und ließen bei ihrem 2:0 Erfolg nichts anbrennen.
TSV Hagen – VfK 1901 Berlin 0:2 (5:11, 2:11)
Was die Westfalen aus der Erfahrung der letzten Jahre längst befürchteten, wurde im Halbfinale Realität. Die Berliner waren auf den Punkt genau präsent und ließen Hagen nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Nach schnellem ersten Satz erhöhte Hagen das Risiko – und die Fehlerquote. Das 2:11 war Schlusspunkt einer klaren Revanche gegen den TSV Hagen.
VfK 1901 Berlin – MTV Rosenheim (9:11, 7:11)
Das Finale zwischen Titelverteidiger VfK 1901 und Neuling und Herausforderer MTV Rosenheim war denn auch der spielerische Höhepunkt eines langen Wochenendes. Vor erfreulich großer Kulisse mussten beide Teams ihre beste Leistung abrufen. Rosenheim auf den amtierenden Weltmeister und World Games Sieger Steve Schmutzler zu reduzieren wäre wohl übertrieben, denn die erfahrene Rosenheimer Defensive agierte clever und ballsicher gegen die Berliner Angriffspower von Jochen Böttcher und Sascha Krause. Doch der Nationalangreifer und Jungsenior Schmutzler setzte nicht nur im ersten Satz u.a. mit dem „Monsterblock“ gegen Jochen die Akzente, sondern läutete auch im zweiten die vorentscheidende Punkteserie von 6:6 auf 6:10 ein.
Mit der Deutschen Vize-Meisterschaft feiert die Männer 35 einen erfreulichen Abschluss der Hallensaison 2018/19. Nicht immer kann ein Titel am Ende einer Meisterschaft stehen und auf die gewonnen Silbermedaille können wir stolz sein!
Unsere Spielweise hatte an diesem Wochenende zur Folge, dass nicht alle Spieler unseres Kaders die erhofften Einsatzzeiten bekommen haben. Trotzdem zogen alle an einem Strang! Das ist sensationell und nicht selbstverständlich!
Zum Einsatz kamen:
Jochen Böttcher, Sascha Krause, Sascha „Icke“ Ball, Jascha Ohlrich, Tobias Andres, Christian „Bruce“ Lee, Roland Michaels, Gunnar Hoppe
Ein Dank gilt dem Ausrichter Bretten, der unter wirklich wahnsinnig genialen Voraussetzungen mit der Doppelhalle eine tolle Meisterschaft für Frauen 30 und Männer 35 ausgerichtet hat. Mit der gewonnen Erfahrung einer Senioren-DM ist vielleicht beim nächsten Mal auch genug Bier da! ;-)
Der Schluss gilt unseren Kontrahenten vom TSV Hagen, die vor einem großen Umbruch stehen.
2003 konnten wir den M30 Titel bei eurem Hallendebüt in dieser Alterklasse aus eurer eigenen Halle in Hagen mit größtem Vergnügen entwenden. In den folgenden 15 Jahren standen zahlreiche Duelle mal mit dem einem, mal mit dem anderen Sieger auf dem Programm. Es war dabei gegen euch immer fair und familiär! Höhepunkt war dabei sicherlich unser gemeinsamer „Ausflug“ zu den Senioren Masters 2012 nach Brasilien, wo ihr im Viertelfinale die Nase vorn hattet. ;-) Wir haben immer gerne gegen „die Gelben“ gespielt und freuen uns auf ein Wiedersehen in unterschiedlichen Konstellationen. Da wir in Berlin ja „ewig jung“ sind, wird das in der 45er-Klasse aber erstmal nicht sein…..