Bei der dritten Teilnahme an den Senioren-Weltmeisterschaften für Vereinsmannschaften im Faustball holten wir die zweite Medaille. Nach Platz 5 in der M35-Kategorie 2012 in Brasilien und dem Titel 2015 in der M45-Kategorie in Chile traten wir diesmal wieder in M35-Klasse an. Die Titelkämpfe fanden in Vöcklabruck, einer österreichischen Faustball-Hochburg statt. 15 Mannschaften waren in unserer Altersklasse am Start (8x Österreich, 6x Deutschland und 1x Brasilien).
Zwar konnten wir nicht in der absoluten Topbesetzung antreten, da Tobi noch in der Bundesligamannschaft gebraucht wurde und Sascha „Icke“ Ball sich noch im Aufbautraining nach seinem Knieschaden befindet. Aber da wir über einen ausgeglichenen Kader verfügen, hieß unser Ziel Medaille. Das Turnier ging über 3 Tage.
In der Vorrunde trafen wir auf Mannschaften, gegen die wir noch nie gespielt hatten. Das macht den Reiz solch einer Meisterschaft aus, denn man kennt die Spielstärken natürlich nicht. Wir trafen dabei auf 3 Teams aus Österreich und den TV Stammheim aus Deutschland. Bei über 30 Grad und prallem Sonnenschein und ständig wechselnden Winden war das ganze kein Zuckerschlecken. Im ersten Spiel trafen wir auf eine Spielgemeinschaft, die sich S`Innviertel nannte. Das Spiel gewannen wir zwar mit 2:0 Sätzen aber spielerisch taten wir uns noch ziemlich schwer. Das zeigte sich auch im zweiten Spiel gegen ÖTB Drösing. Nach einem klaren 11:3 Satzgewinn stellten wir etwas um und verloren unnötigerweise den zweiten Satz. Das war zwar kein Beinbruch aber wenn man Gruppenerster werden will, kann so ein Satzverlust großen Schaden anrichten. Gegen den dritten Gegner aus Österreich, Union Freistadt, konnten wir einen souveränen 2:0 Sieg einfahren. Nun ging es gegen den TV Stammheim um den Gruppensieg. Das Spiel endete 1:1 nach Sätzen. Da wir aber das bessere Ballverhältnis hatten, wurden wir Gruppensieger und trafen damit auf den vermeintlich leichteren Viertelfinalgegner.
Am Samstag ging es dann gegen TuS Frammersbach aus Deutschland um den Einzug ins Halbfinale. Nach einem glatten 0:5-Fehlstart machte uns ein am Spielfeldrand telefonierender Linienrichter so richtig heiß. Wir ließen eine 9:0 Serie folgen und brachten den ersten Satz dann mit 11:6 nach Hause. Den zweiten Satz kontrollierten wir von Beginn an und gewannen auch diesen mit 11:7. Das Halbfinale war geschafft und auch unser Spiel wurde von Minute zu Minute stabiler und besser. Im Halbfinale, das noch am Samstagabend ausgetragen wurde, trafen wir wieder auf den TV Stammheim. Dieses Spiel ging nun über 3 Gewinnsätze. Die häufig kurz und halb gespielten Schläge der Stammheimer, die uns am Tag zuvor noch vor einige Probleme gestellt hatten, wehrten wir souverän ab und punkteten dann auch bei unseren eigenen Angriffen beständig. Der erste Satz ging mit 11:5 glatt über die Bühne. Im zweiten Satz ließen wir einige Chancen liegen und so wurde es ein zähes Ringen um den Satzerfolg. Mit 11:9 hatten wir das bessere Ende für uns. Auch ein Angreiferwechsel bei Stammheim hielt uns dann im dritten Satz nicht mehr auf und der Finaleinzug war perfekt. Unsere Medaille hatten wir damit schon.
Im Finale am Sonntag trafen wir auf UFG Sparkasse Grießkirchen/Pötting, die im Halbfinale den Titelverteidiger Polisport aus Brasilien ausgeschaltet hatten. Dieses Team spielt noch in der österreichischen Bundesliga und war gespickt mit ehemaligen Nationalspielern, die noch vor 3 Jahren bei der WM in Argentinien am Start waren. Diesem scheinbar übermächtigen und im Durschnitt 10 Jahre jüngeren Team wollten wir aber ordentlich Paroli bieten. Das Wetter spielte mit, denn durch einen kräftigen Regenguss war der Boden nass. Wir starteten mit folgender Aufstellung ins Spiel: Jochen und Sascha im Angriff, Kiki in der Mitte und Bruce sowie Roland in der Abwehr. Es entwickelte sich von Beginn an ein spannendes Spiel, das zwar von kurzen Ballwechseln geprägt war, aber durchaus hochklassig. Grießkirchen lag immer ein bis zwei Punkte in Führung aber wir ließen uns nicht abschütteln. Allerdings gelang uns kein Break mehr und so mussten wir den ersten Satz mit 11:9 abgeben. Der zweite Satz war dann an Spannung nicht zu überbieten und die Zuschauer sahen ein attraktives Faustballspiel mit spektakulären Abwehraktionen und ständig wechselnder Führung. Kein Team konnte sich absetzen. Sascha Krause stellte die Grießkirchener Abwehr mit seiner Angabe häufig vor unlösbare Probleme und Jochen konnte auch den ein oder anderen Nadelstich beim Gegner setzen. Bei einigen Abwehraktionen hatten wir leider das Glück nicht auf unserer Seite. So rutschte Bruce, der ein starkes Turnier spielte, ein sicher geglaubter Ball über den Arm, nach Kiki´s Annahme in der Mitte wurde dann eine Vorlage verstellt bzw. sprang der Ball 1cm im anderen Feld auf oder der Ball versprang wegen einem Platzfehlers auf Rolands Abwehrseite. Trotzdem hatten wir 2 Satzbälle, die wir leider nicht nutzen konnten und so ging der Satz bis zum 14:14 in die Verlängerung. Die letzte Angabe hatte dann Grießkirchen, die sie dann auch nach einem Ballwechsel verwandelten. Das würde nun schwer werden einen 2:0 Rückstand noch zu drehen. Aber wir gingen wieder mit Volldampf in den dritten Satz und bis zum 4:4 war es wieder ein ausgeglichenes Spiel. Dann ließen wir eine gute Möglichkeit durch ein Missverständnis aus und verloren etwas den Faden. Grießkirchen zog auf 8:4 davon. Das konnten wir dann nicht mehr reparieren und mussten den dritten Satz mit 11:7 und damit auch das Spiel verloren geben. Gunnar kam noch zu einem Kurzeinsatz. Trotz der 0:3 Niederlage waren wir mit unserer Leistung sehr zufrieden, denn wir haben unsere beste Teamleistung im Endspiel abgerufen.
Die Silbermedaillen-Gewinner sind:
Jochen Böttcher, Sascha Krause, Roland Michaels, Gunnar Hoppe, Mario Birkenbach, Martin Jerusalem, Christian „Bruce“ Lee und Christian „Kiki“ Müller
Nun richten wir unser Augenmerk auf die deutschen Senioren-Meisterschaften am 15./16. September in Kellinghusen (Schleswig-Holstein). Dort wollen wir das Triple im Feld holen.
Dank an unser Frauen 30 Team, dass leider unglücklich Platz 4 erreichte, uns aber lautstark unterstützte.
Kiki