Am 14./15. April 2018 stand für uns das Saisonhighlight in Essel (Kreis Stade) auf dem Programm. Nachdem wir im Feld unseren Meistertitel erfolgreich verteidigt hatten, wollten wir das Kunststück auch in der Halle vollbringen. Unser Verletztenlazarett leert sich nur langsam. Icke ist nach seiner Kreuzband-OP auf dem Weg der Besserung, Kiki hat seinen Achillessehnenriss auskuriert und stand zur Not zur Verfügung, Gunnar hat kaum in der Halle trainieren können. Da war es umso besser, dass Jirka Krause, der Bruder von Sascha Krause unser Team verstärkte.
In unserer Vorrundengruppe hatten wir mit Bayer Leverkusen, TV Waldrennach und dem Gastgeber TSV Essel namhafte Gegner, die dem Titelverteidiger gerne ein Bein stellen wollten. Der TV Dieburg rundete die Vorrundengruppe ab. Morgens um 9.00 Uhr ging es zuerst gegen den TV Dieburg, den vermeintlich leichtesten Gegner. Der Start wurde komplett verschlafen und erst nach einer Auszeit beim Stand von 7:4 für Dieburg rissen wir uns zusammen und gewannen den ersten Satz noch mit 11:9. Satz 2 ging mit 11:3 deutlich an uns.
Im zweiten Spiel wartete der Gastgeber TSV Essel auf uns, der in seinem ersten Spiel Leverkusen mit 2:0 geschlagen hatte und seinen Fans natürlich etwas bieten wollten. Nach verteiltem Spiel im ersten Satz hatten wir das bessere Ende mit 11:8 für uns. Im zweiten Satz dominierten wir dann klar und ließen ein weiteres 11:3 folgen. Damit war der Start in die Meisterschaft gelungen.
Nach der langen Pause (die andere Gruppe absolvierte ihre ersten 5 Spiele) trafen wir auf die bis dahin auch ungeschlagene Mannschaft aus Waldrennach. Das Team hatte sich gegenüber dem Vorjahr im Angriff verstärkt und überzeugte durch ein sehr variables Angriffsspiel. Wir lagen immer 2 Bälle im Rückstand. Zwei zu unseren Ungunsten getroffene Schiedsrichterentscheidungen ließen den ersten Satz dann auch mit 11:8 an Waldrennach gehen. Nun waren wir aber mit der nötigen Aggressivität ausgestattet, um den zweiten Satz für uns zu entscheiden. In einem hochklassigen Satz schenkten sich beide Teams nichts. Mit 14:12 hatten wir aber am Ende die Nase vorn. Das Spiel endete also 1:1.
Vor unserem letzten Gruppenspiel gegen Leverkusen mussten wir einen hohen Sieg landen, um noch den ersten Gruppenplatz zu erreichen, um am Sonntag direkt im Halbfinale zu stehen. Das hatten wir uns auch vorgenommen, alleine es funktionierte nicht. Im glaube ich schlechtesten Satz der letzten zwei Jahre verloren wir den ersten Satz mit 5:11. Der zweite Satz ging dann mit 11:8 an uns. Das bedeutet Platz 2 und damit am Sonntag ein Qualifizierungsspiel gegen den dritten der anderen Gruppe um den Einzug ins Halbfinale.
Und so trafen wir am Sonntag auf den TSV Uetersen aus Schleswig-Holstein, einem langjährigen Rivalen aus alten Zweitligazeiten. So ein Quali-Spiel hat seine eigenen Gesetze und Uetersen hatte nichts zu verlieren. Im ersten Satz konnten wir nicht absetzen und so ging es bis kurz vor Schluss sehr eng zu. Mit 11:9 sicherten wir uns den Satz knapp. Dann war die Bremse gelöst und im zweiten Satz flutschte es richtig. 11:6 stand es am Ende und das Halbfinale gegen unseren Dauerrivalen TSV Hagen war erreicht.
In diesem Spiel lief so ziemlich alles perfekt. Sehr gute Defensivleistung, knallharte Angabe und gewonnene Blockduelle bescherten uns den ersten Satzgewinn mit 11:8. Im zweiten Satz gelang uns dann alles und wir schickten Hagen mit einem 11:4 in das Spiel um Platz 3.
Im Endspiel trafen wir wie im Sommer auf den NLV Vaihingen, die Waldrennach im zweiten Halbfinale ausgeschaltet hatten. Wir starten gut in das Spiel und gingen 4:1 in Führung, mussten dann aber den Ausgleich hinnehmen. Bei 7:7 setzten wir eine kleine Serie an und machten 4 Punkte in Folge zum Satzgewinn. Mitte des zweiten Satzes konnten wir uns einen ordentlichen Vorsprung herausspielen. Bei 9:4 für uns nahm Vaihingen eine Auszeit und brachte ihren eigentlich besten Spieler ziemlich spät. Bis auf 9:7 kam Vaihingen wieder heran. Uns gelang das 10:7. 3 Matchbälle für uns. Den ersten vergeben. Auszeit von uns zum Durchatmen und dann setzte Sascha Krause mit einer kurz gespielten Angabe den Siegpunkt. Mit 11:8 ging der zweite Satz an uns. Der Jubel war riesengroß, denn der vierte Titel in Folge war hart erarbeitet.
Als Capitano und diesmal als Trainer bin ich sehr stolz auf unser Team. Wir haben uns wie es sich als Mannschaft gehört präsentiert und mit der Leistung vom Sonntag auch völlig zu Recht den Titel gewonnen. Wenn ich aus der Mannschaft einen Spieler heraus heben darf, dann ist es diesmal Bruce, der auf beiden Abwehrpositionen eine souveräne und bärenstarke Leistung ablieferte. An ihm kam kaum einer vorbei. Vielen Dank auch an Jirka, der unserer Mannschaft eine Verstärkung war. Im Sommer spielen wir dann wieder gegeneinander.
Zum Meisterteam 2017/18 gehören Jochen Böttcher, Sascha Krause, Tobia Andres, Christian „Bruce“ Lee, Roland Michaels, Jirka Krause, Gunnar Hoppe, Sacha „Icke“ Ball, Martin Jerusalem und Christian Müller.
Als nächstes Highlight steht im Juli die Senioren-WM in Vöcklabruck (Österreich), wo wir uns dann mit internationalen Spitzenteams messen werden, ehe dann im September in Kellinghusen das Triple im Feld ins Visier genommen wird.
Viel Spaß und Erfolg im Sommerhalbjahr
Kiki
Fotoquellen:
Eigene
TSV Essel