Nach langer Zeit konnten wir mal wieder ein erlesenes Feld, die 10 besten deutschen Faustballteams in der Klasse Männer 35, auf unserer Anlage „Am Maikäferpfad“ bei sehr guten Platzbedingungen begrüßen. Eine Medaille war das Mindestziel, aber eigentlich stand die DM unter dem Motto „Der Titel soll zurück in den Maikäferpfad“.
In der Vorrunde hatten wir es mit dem SV Moslesfehn, dem TV Dieburg, dem MTV Rosenheim und dem Meisterschaftsneuling ASV Veitsbronn zu tun. Im Eröffnungsspiel gegen den SV Moslesfehn konnten wir uns relativ problemlos mit 11:5 und 11:6 durchsetzen und starteten damit gut in das Turnier. Auch im zweiten Spiel gegen den TV Dieburg wurden wir nicht so richtig gefordert und gewannen mit 11:3 und 11:8 ebenfalls mit 2:0 Sätzen.
Das dritte Spiel gegen den Mitfavoriten MTV Rosenheim, der mit dem mehrmaligen Welt- und Europameister Steve Schmutzler im Angriff anreiste, sollte dann die erste Standortbestimmung bringen. Es ging um den Gruppensieg und die bessere Ausgangslage für Sonntag, denn als Gruppenerster steht man automatisch im Halbfinale. Im ersten Satz kamen wir nach einem 0:4 Fehlstart nicht mehr heran und mussten den Satz mit 8:11 abgeben. Im zweiten Satz konnten wir uns zu Beginn etwas absetzen und hielten den Vorsprung von zwei Punkten aufrecht. Bruce verletzte sich bei einem Rettungsversuch und wurde durch Tobi ersetzt, der die Mittelposition von Icke übernahm, der in die Abwehr rückte. Das brachte aber keine Unruhe ins Team und wir gewannen den Satz dann mit 11:7, weil Jochen und Sascha Krause durch gute Rückschläge und Angaben den Vorsprung sogar noch etwas ausbauen konnten. Der dritte Satz verlief ausgeglichen mit leichten Vorteilen für uns. Sascha Krause setzte durch ein variables Angabenspiel die Rosenheimer immer wieder unter Druck. So konnten wir den knappen Vorsprung ins Ziel bringen und gewannen den dritten Satz mit 11:9. Nun noch ein Sieg gegen Veitsbronn und das Halbfinale wäre gebucht.
Die Veitsbronner aus der Nähe von Nürnberg hatten vor dem letzten Spiel schon die Qualifikation für die Zwischenrunde am Sonntag erreicht und waren damit mehr als zufrieden. Sie schonten einige ihrer Stammspieler und somit war es ein entspanntes letztes Gruppenspiel. Wir gewannen mit 11:4 und 11:5 und konnten auch unseren „1V“ Gunnar Hoppe einige Spielminuten einsetzen.
Sonntagsmodus ohne Happy End
Am Sonntag ging es dann im Halbfinale gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen. Zu Beginn taten wir uns etwas schwer, aber nach einem 4:4 Zwischenstand lösten wir die angezogene Handbremse und punkteten immer wieder über Jochen aus dem Rückschlag. Die Abwehr mit Jascha und Bruce stand stabil. So war es für unseren Zuspieler Icke leicht unsere Angreifer gut in Szene zu setzen. Mit 11:5 ging der erste Satz an uns. Auch im zweiten Satz ließen wir nichts anbrennen und setzten uns gleich mit 5:0 ab. Am Ende stand es 11:4 und der Einzug ins Finale daheim war perfekt.
Im Endspiel ging es dann gegen den Titelverteidiger TSG Tiefenthal, die sich in drei Sätzen gegen den MTV Rosenheim durchgesetzt hatten. Es versprach ein Endspiel auf hohem Niveau zu werden und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Etliche lange Ballwechsel mit spektakulären Abwehraktionen auf beiden Seiten wechselten sich mit harten wir auch raffinierten und gut getimten Angriffsschlägen ab. Das Spiel wogte hin und her. Im ersten Satz konnten wir uns zu Beginn etwas absetzen und behaupteten die Führung auch bis zum Schluss des Satzes, der dann mit 11:8 an uns ging. Tiefenthal tauschte dann ihren Abwehrspieler Tim Ohlrich aus, der auch viele Jahre im VfK spielte, und brachte damit mehr Stabilität in ihr Spiel. Die Abwehr um den mehrmaligen Welt- und Europameister Aith Fernando bekam unsere Angriffsschläge immer besser kontrolliert und setzte mit Schlägen ins Halbfeld empfindliche Nadelstiche. Das Spiel wurde nun von den Tiefenthalern dominiert, die den Satz dann auch mit 11:8 über die Ziellinie brachten.
Der dritte Satz musste entscheiden und er hatte alles in sich, was den Faustballsport attraktiv macht. Zu Beginn konnte Tiefenthal den Schwung aus dem zweiten Satz mitnehmen und ging mit 5.3 in Führung. Nach einer Auszeit rappelten wir uns auf und punkteten dreimal hintereinander zur 6:5 Halbzeitführung. Nach dem Seitenwechsel hatten wir Aufschlag und wollten uns gleich weiter absetzen. Leider ging die Angabe von Sascha knapp ins Seitenaus und es folgte gleich noch ein Fehler hintendran. Der Vorteil war futsch und Tiefenthal nutzte das gleich aus und zog auf 9:6 und 10:7 davon. Doch alle drei Matchbälle wurden von uns im Stil einer Spitzenmannschaft abgewehrt und der Vorteil schien nun wieder auf unserer Seite zu sein. Bei 11:10 wehrten wir den vierten Matchball ab und hatten dann die große Chance uns den ersten Matchball zu holen, vergaben sie allerdings leider. So nutzte dann Tiefenthal ihren fünften Matchball zum 13:11. Wir waren kurz nach dem Spiel natürlich extrem enttäuscht, können aber sehr stolz auf die tolle Leistung über das ganze Wochenende sein, denn schließlich sind wir im Schnitt 8 Jahre älter als unser Gegner. Außerdem weckt es unseren Ehrgeiz, dann im nächsten Jahr den 11. DM Titel zu holen.
Zum erfolgreichen Silberteam gehören: Jochen Böttcher, Sascha Krause, Jascha Ohlrich, Sascha „Icke“ Ball, Christian „Bruce“ Lee, Tobias Andres, Roland Michaels, Gunnar Hoppe und als Capitano Christian „Kiki“ Müller
Im April übernahmen wir die Ausrichtung der Männer 35 DM ohne zu wissen, welchen Aufwand und welche Bedingungen uns die Infektionsschutzbestimmungen vorgeben werden. Ein permanentes Up-Date für die teilnehmenden Teams vor allem in den letzten Wochen der Vorbereitungszeit ließ uns aber gut vorbereitet in das DM-Wochenende gehen. Vielen Dank an alle Mannschaften für die prompte Erledigung der Vorgaben.
Zum Schluss möchten wir uns bei unserem Dreamteam (Angela, Andrea, Mari und Claudia) am Kuchenstand, der gesamten Bierwagenbesetzung (Manu, Zerbe und Sohn, Daniel und Basti), der mit pandemiebedingten Auflagen arbeitenden Einlasskontrolle (Hansch, Basti, Jan), unserem souveränen Spielleiter vor Ort T(h)ommy Seewald in Zusammenarbeit mit Roland Schubert als DFBL-Vertreter, den Fotografen (Jessi, Lauritz und Birgit) und allen weiteren Helfern ganz herzlich bedanken. Ohne Euch wäre die Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht möglich.
Kiki