Was für eine legendäre Wochenendfahrt. Bei den vielen Vorkommnissen tritt der sportliche Erfolg fast etwas in den Hintergrund. Aber der Reihe nach: C. Blum verpasst fast den Abflug, dann kommt die Sporttasche vom Hansch nicht in Stuttgart an, eine vergessene lange Trainingshose, Jochen hatte beim Packen der Sporttasche gleich zwei Blackouts. Spielhose und Trikot in Berlin gelassen. Blutige Nase bei Kiki und ein mehr als dämlich verlorener erster Satz im Endspiel. Ziemlich viel für ein Faustball-Wochenende.
Nun aber zum Sportlichen. Nach dem unglücklichen Ausscheiden in der Vorrunde bei der letzten Feld-DM, wollten wir uns natürlich rehabilitieren. Eine Medaille war das Ziel, zumal die Vorgaben der 1. Mannschaft (Vizemeister) und der Frauen 30 (Goldmädels) ziemlich hoch waren. In unserer Vorrundengruppe tummelten sich einige Altmeister dieser Altersklasse. Vom Namen her ein erlesenes Feld.
VfK 1901 Berlin : TV Eibach 2:0
Gleich im ersten Spiel mussten wir gegen den TV Eibach ran, der allerdings die besten Zeiten in dieser Altersklasse schon hinter sich hat. Nach dem ersten Abtasten konnten wir uns im ersten Satz einen Vorsprung erspielen, den wir dann auch zum 11:6 Satzerfolg vollendeten. Im zweiten Satz stotterte der Motor etwas. Es lief noch nicht so rund wie gewünscht, aber ein 11:8 sprang trotzdem dabei heraus. Damit starteten wir mit einem 2:0 Erfolg in das Turnier.
VfK 1901 Berlin : Offenburg 2:0
Gegen den anderen Altmeister aus Offenburg mussten wir in unserem zweiten Spiel antreten. Auch das war eine eher zähe Veranstaltung. Viele unnötige Eigenfehler brachten den Gegner immer wieder in Schlagdistanz. Mehr oder weniger stolperten wir zu einem 2:0 Satzerfolg (12:10,11:8). Aber egal, Hauptsache gewonnen und 4:0 Punkte und Sätze. Damit ging es in die Pause.
VfK 1901 Berlin : NLV Vaihingen 1:1
In der zweiten Spielrunde trafen wir auf den Gastgeber NLV Vaihingen, die bis dahin auch ohne Satzverlust waren und amtierender Meister im Feld sind. Wir präsentierten uns deutlich verbessert im Spielaufbau, mussten aber dem Gastgeber den ersten Satz mit 7:11 überlassen. Das was sich aber andeutete, zeigten wir dann im zweiten Satz. Die Vaihinger konnten nun unserem immer stärker werdenden Druck nicht mehr Stand halten. Es klappte jetzt fast alles und am Ende siegten wir im zweiten Satz mit 11:4. Das Spiel endete damit 1:1, aber der hohe Sieg im zweiten Satz konnte bei eventueller Punktgleichheit wichtig werden.
VfK 1901 Berlin : Bayer Leverkusen 1:1
In unserem letzten Vorrundenspiel ging es gegen Bayer 04 Leverkusen, die auch noch Chancen auf die Endrundenteilnahme hatten. Wie legten furios los und starteten mit einem 5:0 Blitzstart. Das war zuviel für die Rheinländer. Mit vollem Elan brachten wir den Satz mit 11:3 nach Hause und waren sicher in der Endrunde. Im zweiten Satz wollte Bayer ihre Chance auf das Weiterkommen wahren und spielte nun stärker auf. Das führte zu einem abwechslungsreichen Spiel. Schließlich mussten wir uns mit 10:12 geschlagen geben. Im letzten Gruppenspiel zwischen Vaihingen und Offenburg würde sich nun entscheiden, ob wir am Sonntag ausschlafen durften oder in die Quali mussten. Zu unserem Glück verlor Vaihingen dieses Spiel mit 0:2 und wir waren Tabellenerster und damit automatisch für das Halbfinale qualifiziert.
VfK 1901 Berlin : SV Moslesfehn 2:0
Dort trafen wir am Sonntag auf den SV Moslesfehn. Mit den „Mossis" hatten wir noch eine Rechnung aus dem Sommer offen, dir nun zu gerne begleichen wollten. So gingen wir hoch motiviert in das Spiel und ließen von Beginn an keinen Zweifel, wer als Sieger vom Platz geht. Mit einer souveränen und spielstarken Leistung gewannen wir mit 11:6 und 11:7 und erreichten damit das Finale gegen den TSV Hagen 1860.
VfK 1901 Berlin : TSV Hagen 0:2
Damit gab es eine Neuauflage des letztjährigen Endspiels, in dem uns die Hagener mit 2:1 schlugen. Auch hier wollten wir nur zu gerne die Revanche für die Niederlage. Es ließ sich auch sehr gut an. Zwar kamen wir nicht so richtig dazu unser eigenes Spiel aufzubauen aber immer, wenn Hagen bei uns punktete, wussten wir eine schnelle Antwort mit unserer Angabe. Dirk Schachtsiek auf Hagener Seite unterliefen ungewöhnlich viele Eigenfehler beim Schlag, sodass wir einen Vorsprung aufbauen konnten. Bei 10:6 hatten wir vier Satzbälle. Den ersten wehrte Hagen mit einer Trickangabe ab. Dann setzten wir eine Angabe ins Seitenaus. Die nächsten beiden Angriffe verwandelte Hagen. 10:10. Dann nächster Punkt für Hagen. Jetzt wehrten wir den Satzball ab, gingen wieder in Führung. Hatten bei eigenem Angriff die Möglichkeit zu vollenden, Vorlage zu weit. Wieder Ausgleich, wieder Führung und wieder das Zuspiel etwas zu dicht an der Leine. 13:13. Leider machte Hagen dann die entscheidenden Punkte zum 15:13 satzgewinn. Unnötig dieser Satzverlust.
Das musste nun erstmal verdaut werden. Und so verlief der Start in den zweiten Satz auch nicht besonders gut. Aber wir kämpften uns nochmal ran und boten den Zuschauern ein abwechslungsreiches Spiel, bei dem leider unser Gegner in den entscheidenden Phasen das bessere Ende für sich hatte. Mit 8:11 verloren wir auch den zweiten Satz und wurden somit wie im letzten Deutscher Vizemeister.
Nach der ersten Enttäuschung werden wir nun alle Kraft auf die Feldsaison lenken, um uns dort den Titel zurück zu holen.
Deutscher Vizemeister wurden Jochen Böttcher, Christian Lee, Sascha Ball, Sascha Krause, Roland Michaels, Carsten Blum, Mario Birkenbach (Hansch) und am Spielfeldrand als Trainer/Betreuer Christian „Kiki" Müller
Der Kiki