Man könnte mit Begriffen wie ''Vizekusen'', ''Vizekögel'' ;-) oder ''ewiger Zweiter'' um sich werfen aber letztendlich zählt ob man alles aus sich heraus geholt und an diesem Tag sein Bestes gegeben hat! Viel mehr ging, auf Berliner Seite, zumindest nicht am Finaltag der Deutschen Meisterschaft und es waren letztendlich Kleinigkeiten, die zu einem erneuten Titelgewinn nach 2009 gefehlt hatten.
Nach einer Saison ohne Niederlage in der Nordliga und nur 7 verlorenen Sätzen, im Finale um die nationale Krone, einen großen Kampf geboten zu haben, ist ein großer Erfolg für den kleinen Berliner Verein. Noch dazu, wenn man seit nunmehr 6 Jahren lediglich gegen den Serienmeister, mehrfachen Europacup und seit neuesten auch Weltcupsieger aus Pfungstadt verloren hat.
Als Nordmeister für das Halbfinale bereits gesetzt erwarteten die Berliner am Samstagnachmittag den Süd- Zweiten und Lokalmatadoren vom TV Oberndorf, der sich gegen den Ahlhorner SV mit 3:1 im Qualispiel durchsetzen konnte. Man habe noch eine Rechnung offen mit dem VfK, wurde vor der Begegnung auf Oberndorfer Seite vollmundig angekündigt!
Doch die Hauptstädter waren gut vorbereitet. Bei regennassem Boden dominierte Berlin das Spiel von Beginn an. Der gegnerische Angreifer stellte die Berliner Abwehr vor wenige unlösbare Aufgaben. Aus dieser sicheren Defensive heraus konnten gute Angriffe von Lukas Schubert und Lars Kops vorgetragen werden. Die einzige Schwächephase gönnten sich die VfK'ler als sie im 1. Satz bereits mit 10:5 in Führung lagen. Sie verschenkten Chance um Chance den Durchgang zu beenden und ließen die Hausherren zu einer 5 Punkte- Serie, und somit zum Ausgleich kommen. Ganze 7 Satzbälle benötigten die Berliner um diesen wichtigen 1. Satz dann doch noch für sich zu entscheiden.
Dieser Spielverlauf hatte etwas am Selbstbewusstsein der VfK- Akteure gekratzt, so dass der folgende Durchgang ausgeglichener verlief. Am Ende hatte Berlin aber die besseren Aktionen und sicherte sich auch diesen mit 11:8. Im Anschluss waren die Hauptstädter auch durch ein kurzes Aufbäumen der Oberndorfer nicht mehr aus der Ruhe zu bringen und ließen nach dem 5:5 Ausgleich nichts mehr anbrennen. Mit 11:6 sicherte man sich überlegen und verdient, den insgesamt 6. Finaleinzug bei einer Deutschen Meisterschaft der Bundesliga!
Im Finale empfing man dann schließlich wieder den alten Bekannten aus Pfungstadt. Dieser musste sich im Halbfinale gegen Unterhaugstett, etwas mühen aber zog letztlich genauso überlegen und deutlich in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein.
Bei trockenem und sehr stumpfem Rasen, erwarteten die Finalteilnehmer, komplett andere Bedingungen als am Vortag.
Dies machte sich auch gleich bemerkbar. Lukas Schubert hatte große Probleme seinen Sprungservice druckvoll in der Pfungstädter Spielfeldhälfte zu platzieren. So kamen die Hessen ein ums andere Mal zu eindrucksvollen Angriffen, welche für die Berliner nicht zu parieren waren. Doch der VfK wartete geduldig auf seine Chancen, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich gelang bei 5:5 der Ausgleich. Bei 10:8 waren es die Berliner, die sich die ersten Satzbälle erspielten. Doch Weltklasseangreifer Patrick Thomas konnte 3 Satzbälle abwehren und seinem Team bei 11:12 den Satzgewinn in greifbare Nähe bringen. Eine Fehlangabe der Berliner entschied den Durchgang leider für den TSV.
In Satz 2 entwickelt sich erneut ein spannendes Duell auf Augenhöhe, mit wechselnden Führungen. Wieder gelang es Berlin sich bei 10:8 Satzbälle zu erspielen. Diesmal saß die Angabe von Schubert besser und er sicherte seinem Team mit 11:9 den Satzausgleich.
Ebenso ausgeglichen ging das Finale weiter und es waren, zum Teil Glück, oder grandiose Einzelaktionen die, die entscheidenden Punkte brachten. In diesem Satz hatte auf jeden Fall Pfungstadt das bessere Ende für sich und konnte mit 11:8 wieder in Führung gehen. Doch die Berliner steckten nicht auf und blieben weiterhin hartnäckig am Favoriten dran. Den zahlreichen Zuschauern wurde ein Spektakel geboten in dem eindrucksvolle Angriffsschläge und sensationelle Abwehraktionen, lautstark vom Publikum begleitet wurden.
Doch der Berliner Angriff verlor so langsam an Durchschlagskraft und so konnte sich der Titelverteidiger aus Hessen bei 10:6 vier Matchbälle herausspielen. Aber der VfK gab immer noch nicht auf! Nach 2 abgewehrten Matchbällen nutzte jedoch Patrick Thomas die Gunst der Stunde und sicherte seinem Team den 5. Titel in folge mit dem 11:8 Satzgewinn.
Wiedereinmal mussten die Berliner die Leistung von Pfungstadt anerkennen. Dies hinderte sie allerdings nicht daran, ihren gelungenen Saisonabschluss gebührend zu feiern. (Insbesondere die Nachwuchskräfte brachten dabei ihren Überschuss an Energie effektiv ein)!
Lediglich Angreifer Lukas Schubert konnte die Feier nicht in ganzem Maße begleiten, da er am kommenden Wochenende mit der Deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Schweiz antreten wird und deshalb gar nicht erst den Heimweg in den Norden angetreten hatte.
Allerdings gaben sich die Routiniers Sascha Ball und Lars Kops noch mal besonders Mühe, denn es könnte das letzte Mal eine gemeinsame Saisonfeier gegeben haben.
Icke verabschiedet sich nach vielen erfolgreichen Jahren vom Bundesligateam um sich endlich mehr Zeit für seine Familie, die körperlichen Gebrechen und die Karriere in der Männer 35 nehmen zu können!
Lars nimmt sich zumindest für die Halle eine Auszeit aber so leicht kommt er uns nicht davon! Wir rechnen im nächsten Sommer fest mit ihm!
Vielen Dank auf diesem Wege an beide für viele tolle, gemeinsame Jahre!!!
{flike}