Am 3./4.September 2011 waren wir mit unserer Männer 35- Mannschaft mal wieder zu einer Deutschen Meisterschaft unterwegs. Der Kader konnte durch den Bundestrainer Olaf Neuenfeld auf der Mittelposition verstärkt werden. Unser Ziel lautete zunächst wie immer: Erreichen der Finalrunde am Sonntag. Das sollte nach der Gruppenauslosung auch machbar sein. Mit DJK Odenkirchen, NLV Vaihingen, TV Wünchmichelbach und dem SV Moslesfehn trafen wir auf viele alte Rivalen.
Vorrunde Samstag
Im ersten Spiel trafen wir auf Odenkirchen. Diese Mannschaft ist immer ein unangenehmer Gegner. Aber es gelang uns schnell ins Spiel zu finden. Olaf konnte gleich die ersten Angriffe der Odenkirchener sehr gut in der Mitte abwehren, sodass wir gut in den eigenen Aufbau kamen. Wir erarbeiteten uns einen knappen Vorsprung, den wir bis zum Ende des Satzes verteidigten. Mit 11:8 gelang uns ein guter Start ins Turnier. Den zweiten Satz konnten wir noch überlegener gestalten. Bruce und Gunnar ließen hinten nichts anbrennen und aus einer sicheren Abwehr konnte Jochen die Zuspiele von Olaf und Kiki gut verwerten. Mit 11:5 ging der zweite Satz an uns. Der Start war perfekt. Darauf ließ sich aufbauen.
Unser nächster Gegner war der NLV Vaihingen, die uns bei der letzten Hallen-DM den Einzug unter die letzten vier verwehrt hatten. Da war also noch eine Rechnung offen. Zu Beginn gab es ein verteiltes Spiel. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Mit der Zeit stellten wir uns aber besser auf den Gegner ein und bauten einen kleinen Vorsprung auf. Nachdem wir einige kurz gespielte Bälle der Vaihinger abwehren konnten und diese in direkte Punkte für uns umwandelten, war der Widerstand der Vaihinger gebrochen und wir gewannen mit 11:8. Im zweiten Satz spielten wir noch sicherer und die Vaihinger fanden keine Mittel unseren Abwehrblock zu bezwingen. So konnten wir immer gut aufbauen und entschieden diesen Satz mit 11:3 für uns und damit das Spiel mit 2:0 Sätzen für uns.
Damit war unsere Ausgangsposition für die nächsten beiden Spiele schon sehr gut. Gegen den TV Wünschmichelbach, der einen Sieg gegen uns brauchte, um noch Chancen auf den Einzug in die Finalrunde zu haben, mussten wir also auf der Hut sein. Hanschi spielte nun für Kiki auf der Position vorne rechts. Das Spiel entwickelte sich wie erwarte zu einem harten Match auf Augenhöhe. Beide Mannschaften verfügten über starke Abwehrreihen. So wogte das Spiel hin und her. Keine Mannschaft konnte sich absetzen und so blieb es bis zum Schluss spannend. Wir hatten das glücklichere Ende für uns und gewannen den ersten Satz mit 11:9. Der erste Satz kostete schon ganz schön Kraft, denn die Temperaturen stiegen auf heiße 30Grad in der Sonne an. Auch der zweite Satz war hart umkämpft und es gelang uns nicht den Gegner abzuschütteln. Schließlich profitierten wir in der Schlussphase von zwei Eigenfehlern der Wünschmichelbacher und Jochen setzte dann den Schlusspunkt zum 11:8 für uns.
Drei Spiele gespielt und alle drei mit 2:0 Sätzen gewonnen. Das hatten wir lange nicht. Im letzten Spiel ging es gegen den SV Moslesfehn, der ebenfalls einen Sieg brauchte, um sich für die Endrunde am Sonntag zu qualifizieren. Wir brauchten noch einen Satz, um den Gruppensieg klar zu machen, der uns schon die automatische Qualifikation für das Halbfinale bringen würde. Die Sonne brannte nun noch stärker aber wir wollten diesen Satz und auch das Spiel gewinnen. Es entwickelte sich eine echte Hitzeschlacht. Beide Teams schenkten sich nichts uns wogte das Spiel hin und her. Die Führung wechselte permanent und erst bei 10:9 konnten wir wieder in Führung gehen. Den ersten Satzball wehrte Moslesfehn ab, ebenso wie die Satzbälle 2 und 3. Dann holte sich Hanschi, nachdem er einen kurzen Ball ersprintet hatte, einen Krampf und Kiki kam wieder rein. Da stand es dann 13:13. Jochen machte den Punkt zum 14:13 für uns und den 4. Satzball verwandelten wir dann endlich.
Hanschi hatte sich wieder erholt und ging auf seine Position vorne rechts und Kiki übernahm die Mittelposition von Olaf. Moslesfehn gab aber nicht auf und so wurde auch im zweiten Satz um alles gekämpft. Hier hatte Moslesfehn das bessere Ende für sich und so mussten wir noch in den dritten Satz. Obwohl wir nun zwar schon Gruppenerster waren, wollten wir das Spiel nicht abschenken und legten uns nochmal in Zeug. Gunnar und Bruce brachten viele Bälle nach vorne, die wir leider nicht immer zu Punkten verwerten konnten. Kiki wehrte zwar gut ab, dafür waren die sonst so sicheren Luftzuspiele ziemlich unkontrolliert, sodass Jochen sich ein paar Mal verrenken musste, um den Ball noch rüber zu spielen. Aus einer dieser verkorksten Vorlagen resultierte dann aber unsere 6:4 Halbzeitführung, die wir dann auf 8:4 und 9:5 ausbauten. Dann gelangen Moslesfehn zwei glückliche Punkte hintereinander und wir mussten noch einmal Gas geben. Den letzten Angriff verwandelte dann Bruce mit einem nach außen gespielten Schlag zum 11:8 Satzgewinn.
Das war hart erkämpft. Die Hitzeschlacht dauerte fast eine Stunde, aber es hat sich gelohnt. Wir haben alle Vorrundenspiele gewonnen und waren im Halbfinale. So schmeckte das Bier nach den Spielen hervorragend.
chancenlos im Halbfinale
Nun galt es am Sonntag diese gute Ausgangsposition auch in eine Medaille umzuwandeln. Unser Halbfinalgegner wurde im Spiel TV Eibach gegen Odenkirchen ermittelt. Ziemlich schnell war klar, dass unser Gegner der TV Eibach mit Martin Becker werden würden. Eibach ist amtierender Hallenmeister und hat mit Martin Becker einen der stärksten Angriffsspieler in seinen Reihen. Gegen Eibach ging es schon häufig in den Finalrunden um alles, bisher hatten die Nürnberger das bessere Ende immer für sich. Den Spieß wollten wir diesmal umdrehen. Leider hatte sich Kiki am Samstag verletzt und stand nur für den Notfall zur Verfügung. Hanschi übernahm somit wieder die Position vorne rechts. Den ersten Punkt konnten wir für uns verbuchen. Das war aber leider auch die einzige Führung in diesem Satz. Bis zum 6:4 für Eibach war es noch ausgeglichen. Dann setzte uns Martin immer wieder mit präzisen Angriffsschlägen unter Druck und punktete wie er wollte.
Auch der Wechsel Kiki für Olaf brachte nichts. Und wenn wir mal einen Punkt erzielten, hatte er mit seiner Angabe die passende Antwort parat. Mit 7:11 ging der erste Satz verloren. Der zweite Satz begann wie der erste endete. Wir fanden zunächst kein rechtes Mittel gegen Martins Angriffsschläge. Im Laufe des Satzes kamen wir dann aber besser ins Spiel und konnten selbst einige Angriffe erfolgreich abschließen. So pirschten wir uns wieder heran und lagen nur noch mit 8:9 in Rückstand. Den nächsten Angriff schmettere Jochen direkt auf den Eibacher Mittelspieler, der in einem Reflex noch den Arm an den Ball brachte. Von dort aus flog der Ball kurz oberhalb der Grasnarbe zum vorne rechts der Eibacher, der seinen Arm auch mit einem Reflex noch unter den Ball bringen konnte und diesen dann auch noch auf einen Meter an das Band stellte. Diese Chance ließ sich Martin Becker dann nicht entgehen.
So nah liegen Glück und Pech beisammen. Hätten wir den Punkt gemacht, stände es unentschieden, so hatte Eibach den ersten Matchball. Diesen wehrte Jochen mit einem Ass noch ab. Nun mussten wir die nächste Angabe von Martin Becker unbedingt holen, um im Spiel zu bleiben. Leider schlug auch Martin ein Ass und damit war unser Traum vom Finale geplatzt. Mit 9:11 ging der zweite Satz verloren und damit das Spiel mit 0:2.
Spiel um Bronze
Nun hatten wir ja noch eine Chance. Im Spiel um Platz drei spielten wir gegen unseren Vorrundengegner NLV Vaihingen, die gegen Hagen auch keine Chance hatten. Wir hatten zwar das Gruppenspiel gewonnen, aber am Sonntag wartete Vaihingen mit einem neuen Angreifer auf, der am Samstag verletzungsbedingt geschont wurde. Zu Beginn entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem beide Teams gelungene Angriffszüge vorzuweisen hatten. Wir gingen mit 5:4 in Führung und hatten dann eine Luftvorlage vorne, die Jochen leider nicht verwandeln konnte. Im Gegenzug kassierten wir den Ausgleich. Von da an übernahm Vaihingen die Regie und setze sich ab. Wir kamen nicht mehr ran und verloren den ersten Satz mit 8:11.
Im zweiten Satz wollten wir nochmal alles geben. Aber gleich zu Beginn trafen die Vaihinger etwas besser und konnten sich ab einem Stand von 4:4 wieder absetzen. Wir kamen dann in einem Endspurt wieder auf 8:9 heran. Die Kraft reichte aber nicht zu mehr und Vaihingen setzte die letzten zwei Punkte. Der zweite Satz ging auch mit 8:11 verloren. So waren wir natürlich ziemlich enttäuscht, dass wir wieder keine Medaille erreicht haben. Trotzdem haben wir an diesen zwei Tagen einen starken Faustball gespielt und können mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden sein. Das spornt uns für die nächsten Titelkämpfe weiter an. Wir können mit den Topteams mithalten und spielen attraktiven Faustball.
Deutscher Meister wurde der Titelverteidiger TSV Hagen 1860 durch einen glatten 2:0 Sieg gegen den TV Eibach.
Zum 35er-Team gehörten Jochen Böttcher, Mario Hanschmann-Neubert, Christian „Bruce“ Lee, Gunnar Hoppe, Olaf Neuenfeld, Thomas Seewald und Christian „Kiki“ Müller. Ein besonderer Dank der Mannschaft geht an Thommy, der diesmal nicht zum Einsatz kam aber immer unterstützend an der Seitenlinie anfeuerte und Mut und Trost spendete. Danke Thommy.
Dieser Dank gilt auch unserer Frauen 30-Mannschaft, die uns ebenfalls unterstützte, wenn sie selbst spielfrei hatten. Es war eine tolle Gemeinschaft, die leider nicht mit Medaillen belohnt wurde, aber daran arbeiten wir im nächsten Jahr.
Christian „Kiki“ Müller