Nachdem unsere Jungs auf Ihrer DM leider ohne Medaille nach Hause kamen, wollten wir es besser machen. Dass es schwer werden würde, war uns von Anfang an klar, aber im Konzert der Topmannschaften wollten wir schon mitmischen. Die Voraussetzungen waren gemischt, denn Jochen hatte in 2011 aufgrund einer Verletzung an der Schlaghand kaum Spielpraxis sammeln können und auch Bruce hatte Probleme am Ellenbogen. Dazu kam unsere neue defensivere Spielvariante durch die Rückkehr von Hanschi, der die Position des Vorne- Rechts von Andi übernahm. Unsere Vorrundengruppe mit Hamm, Offenburg, Heidenau und dem Ausrichter Schwieberdingen schien ziemlich ausgeglichen und so erwarteten wir einige heiße Partien.
In unserem ersten Spiel gegen Heidenau, die aus der Nähe von Dresden kommen, ging es schon um eine gute Ausgangsposition im Rennen um die Finalplätze. Heidenau hatte sein erstes Spiel mit 2:0 Sätzen gegen Schwieberdingen gewonnen und wollte natürlich mit dem zweiten Sieg einen großen Schritt nach vorne machen.
Heidenauer SV – VfK 1901 Berlin 0:2 (10:12, 7:11)
Wir begannen sehr konzentriert und fanden recht schnell unseren Rhythmus. Es gelang uns immer wieder die Angriffe der Heidenauer abzuwehren und im Gegenzug zu punkten. So konnten wir uns einen kleinen Vorsprung herausarbeiten. Heidenau blieb aber dran und konnte zu 10:10 ausgleichen. Dann gingen wir durch einen kurz gespielten Ball von Jochen in Führung und die nächste Angabe setzte der Heidenauer Spieler ins Aus. Damit war der erste Satz erfolgreich beendet.
Da wir in der Vorrunde mittlerweile nur noch zwei Sätze spielen, war es ungemein wichtig auch den zweiten Satz zu gewinnen. Daran gingen wir mit der nötigen Konzentration und unser Spielfluss kam richtig in Gang. Konsequente Abwehrarbeit von Gunnar und Hanschi auf der rechten Seite brachten uns viele Gelegenheiten eigene Angriffe erfolgreich beim Gegner unter zu bringen. Nun musste Heidenau mehr Risiko gehen und machte mehr Eigenfehler. Ein 9:3 Vorsprung wurde dann in einen 11:7 Satzgewinn umgewandelt. Damit stand ein 2:0 Auftaktsieg und unsere weiße Weste gegen Heidenau hatte auch weiter Bestand.
FFW Offenburg – VfK 1901 Berlin 1:1 (11:3, 8:11)
Unser zweiter Gegner Offenburg stand nach einer 0:2 Pleite im ersten Spiel unter Druck. Die Offenburger sind immer ein unangenehmer Gegner und sie liegen uns nicht wirklich. Wir wollten an unsere konzentrierte Leistung aus dem ersten Spiel anknüpfen und mit einem 2:0 Sieg wäre die Endrunde schon gebucht gewesen. So gingen wir zwar hochmotiviert in diese Partie, aber von der ersten Minute an hatten wir anscheinend alles vergessen. Es klappte gar nichts und so holten wir uns eine 3:11 Klatsche ab. Zum Glück gibt es ja noch einen zweiten Satz, wir kamen jetzt besser ins Spiel und konnten noch den Ausgleich schaffen. Kiki wehrte hinter Jochen einige Offenburger Angriffe ab und so stabilisierten wir unser Spiel Punkt um Punkt. Wir erarbeiteten uns einen kleinen Vorsprung, den wir auch bis zum Satzende behaupten konnten. Mit 11:8 gelang uns der Satzgewinn und damit der Ausgleich.
Das verbesserte unsere Ausgangsposition schon recht ordentlich, denn gegen die zwei vermeintlich stärksten Konkurrenten um die Plätze 2 und 3 hinter dem Favoriten aus Hamm hatten wir nun eine gute Ausgangsposition.
TSV Schwieberdingen - VfK 1901 Berlin 0:2 (9:11, 6:11)
In unserem dritten Vorrundenspiel mussten wir gegen den bis dahin sieg- und satzlosen Ausrichter aus Schwieberdingen ran. Für den Ausrichter ging es schon um die letzte Chance sich die Tür für den Einzug in die Endrunde offen zu halten. Es entwickelte sich ein zähes Spiel. Nach der langen Pause fanden wir nicht so richtig in unser Spiel und vieles blieb Stückwerk. Wir erspielten uns zwar einen kleinen 2-Punkte Vorsprung, der aber immer wieder zusammenschmolz. Dann führte Schwieberdingen sogar mit 9:8 und stand kurz vor dem ersten Satzgewinn! Zu unserem Glück schlug der Schwieberdinger Angreifer eine gute Vorlage ins Seitenaus zum 9:9 Ausgleich. Dann legten sie noch zwei Fehlangaben hinterher und so konnten wir diesen Satz ziemlich glücklich mit 11:9 für uns verbuchen. Der zweite Satz sollte vom spielerischen Niveau nicht viel besser werden. Aber immerhin machten wir wenig Fehler und Jochen konnte dann doch einige Punkte erzielen. So gewannen wir diesen Satz ungefährdet mit 11:6 und das Spiel mit 2:0. Damit waren wir schon in der Finalrunde und auch der zweite Gruppenplatz war uns nicht mehr zu nehmen.
Westfalia Hamm – VfK 1901 Berlin 2:0 (13:11, 11:5)
In unserem letzten Gruppenspiel gegen den amtierende Meister aus Hamm ging es um den Gruppensieg und damit schon um einen Platz im Halbfinale. Beide Teams hatten 5:1 Punkte, Hamm aber das deutlich bessere Ballverhältnis. Wollten wir Gruppenerster werden, mussten wir beide Sätze gewinnen. Wir starteten furios und es gelang uns fast alles. Hanschi kratzte einen Ball nach dem anderen, Kiki und Gunnar zeigten einige spektakuläre Abwehraktionen und Jochen verwandelte die sehr guten Vorlagen von Bruce. So erspielten wir uns einen 6:1 Vorsprung. Dann ging ein von Bruce geschlagener Ball knapp ins Aus und Hamm kam Stück für Stück wieder heran. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit sehr guten Szenen auf beiden Seiten. Dann stand es 12:11 für Hamm und Jochen platzierte einen Schlag auf Niels Pannewig, dem Hauptangreifer von Hamm. Dieser wehrte den Ball noch ab, der dann aber unterhalb der Leine in unser Feld flog. Ein anderer Spieler von Hamm wollte den Ball in die eigene Hälfte zurückspielen. Der Weg war ihm aber von Jochen verbaut, der aufgrund seiner Schlagbewegung noch im gegnerischen Feld verweilte. Der Schiri entschied auf Wiederholung und diese nutze Hamm dann zum 13:11 Satzgewinn. Das war der beste Satz der gesamten Vorrunde, leider mit dem besseren Ende für Hamm. Damit war der Gruppensieg für uns nicht drin. Nun kam Thommy, unser treuer 6. Mann, auch zu seinem Einsatz. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass der zweite Satz auch an Hamm ging. Die Luft war raus, aber wir hatten unser Hauptziel, das Erreichen der Endrunde geschafft. Und am Sonntag werden die Karten neu gemischt.
Viertelfinale und Platzierung
VfK 1901 Berlin - NLV Vaihingen 1:2 (11:8, 2:11, 8:11)
Im Viertelfinale trafen wir auf den NLV Vaihingen, den dritten der anderen Gruppe. Die galten vor dem Turnier als Geheimfavorit, da sie bis vor kurzem noch in der ersten Bundesliga Süd gespielt hatten. Wir rechneten uns aber schon Chancen aus, da uns die Spielweise der Vaihinger eigentlich liegen sollte. Wir gingen hochkonzentriert in den ersten Satz. Nach dem ersten Abtasten konnten wir uns einen Vorsprung erspielen. Insbesondere Hanschi und Gunnar brachten den Vaihinger Angabenschläger zum Verzweifeln, sodass dieser auch einige Fehler einstreute. Wir konnten den Vorsprung ausbauen, mussten dann aber die Vaihinger wieder auf 8:8 herankommen lassen. Schon zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ein hochklassiges Faustballspiel mit spannenden Ballwechseln ab. Jochen punktete dann zum 9:8 und eine weitere Fehlangabe der Vaihinger brachte uns zwei Satzbälle. Gleich den Ersten verwandelte Jochen und so gewannen wir den Satz mit 11:8. Nun wollten wir natürlich da weiter machen und gingen voller Zuversicht in den zweiten Satz. Gleich zu Beginn gerieten wir durch einige unnötige Fehler ins Hintertreffen und lagen schnell mit 1:6 hinten. Es gelang uns nicht den Hebel noch Mal umzulegen und so mussten wir ein 2:11 hinnehmen. Das baute natürlich nicht unbedingt für den entscheidenden dritten Satz auf. Und so liefen wir auch zu Beginn des dritten Satzes einem Rückstand hinterher. Erst ein intensiver Ballwechsel, bei dem es sechsmal hin und her ging, brachte uns wieder ins Spiel zurück. So kämpften wir uns Punkt für Punkt bis zum 8:8 Ausgleich heran. Einige spektakuläre Ballwechsel wurden vom fachkundigen Publikum mit starkem Applaus bedacht. Beim Stand von 9:8 für Vaihingen schlug der Vaihinger Angreifer aus kurzer Distanz einen Ball auf Jochen. Jochen hatte nur eine sehr kurze Reaktionszeit und so zuckte sein Arm zur Annahme heraus, obwohl der Ball deutlich ins Seitenaus gegangen wäre. Der Ball flog in die Verstrebungen der Hallendecke. Kiki konnte dann noch in letzter Rettung den Ball parallel zum Band ins Feld spielen aber für Hanschi war es unmöglich aus dieser Lage den Ball ins gegnerische Feld zu spielen. So ging Vaihingen mit 10:8 in Führung. Der nächste Angriffsschlag von Jochen ging dann ins Aus und damit mussten wir unsere Medaillenträume leider auch begraben. Es war ein tolles Spiel mit zwei Teams auf Augenhöhe. Uns fehlte leider der Killerinstinkt.
VfK 1901 Berlin – Heidenauer SV 2:0 (11:4, 11:8)
Im Spiel um Platz 5 zeigte wir noch Mal eine souveräne Leistung und gewannen mit 2:0 Sätzen erneut gegen Heidenau.
Deutscher Meister wurde der TV Eibach mit Martin Becker am Schlag. Das Kuriose daran ist, dass Eibach sich sportlich als Süddritter erst gar nicht für die DM qualifiziert hatte und nur durch den Verzicht von Ohrstedt nachrücken durften. Silber ging an Vaihingen, die im Endspiel keine Chance hatten. Die Bronzemedaille ging an Hamm.
Als Fazit möchte ich festhalten, dass wir an diesem Wochenende die beste Saisonleistung abgeliefert haben, mit dem 5. Platz uns einen Platz verbessert haben, wir auf Augenhöhe mit den Topteams sind, Hanschi ein super Vorne Rechts war, Gunnar, Bruce und Kiki die beste Abwehr darstellten, Thommy der beste 6.Mann ist, Jochen uns im nächsten Jahr zur Medaille schießt und der VfK einfach gei……… ist.
Links: http://www.dm2011-m35.de/
Bildquelle DM Fotos: TSV Schwieberdingen