Faustball-Archiv Feld 2007
Faustball 1.BL Damen: Aufstieg geschafft!
- Lee
Was wir alle zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten und ahnten: das sollte ein kleiner Selbsterfahrungs-Trip werden.
VfK Berlin – TSV Schülp 2:3 (11:7, 9:11, 12:10, 13:15, 8:11)
Aufstellung: U. Schubert, B. Lehner, K. Bork, F. Wiesian, B. Wenzel
Da Häuschen auf der Fahrt nach Hamm mal wieder alles aus dem Bus rausgeholt hatte, war das Tempo anscheinend für Ulli ein bisschen zu schnell gewesen, denn auf dem Weg war irgendwo ihre Schulter inkl. Schlagkraft verloren gegangen. Ihre Bemerkung vor der ersten Angabe: „Ich mach mal nur vorsichtig rüber!“ spricht da wohl Bände. Und Franzi hatte anscheinend mit starkem Seegang zu kämpfen, denn erst kam ein Wellenberg, in dem sie 3-4 auch gut geschlagene Bälle sehr gut holte. Dann kam aber das Wellental, wo gar nichts ging. „Ich therapier mich hier nach jedem Ball selbst!“ ist da wohl auch ein aussagekräftiger Ausspruch. Dass sich trotzdem ein relativ enges und umkämpftes Match entwickelte, lag zum einen an Birgit, die einen wirklich guten Tag erwischt hatte, und zum anderen daran, dass Schülps Angriff immer zu für uns günstigen Zeitpunkten Eigenfehler einstreute. Im 4. Satz waren wir bei 9:7 auch schon kurz vorm Spielgewinn, den wir aber leichtfertigst vergaben (ein ins Aus angenommener Roller und eine darauf folgende Fehlangabe). Auch ein Schnellstart im entscheidenden 5. Satz zum 3:0 brachte nicht die nötige Sicherheit, denn Schülp machte 6 (!) Punkte in Folge zum 3:6 und danach war die Sache irgendwie gelaufen, und Schülp gewann wirklich verdient mit 3:2 Sätzen das Spiel.
Schülp hatte im 2. Spiel in 3:1 Sätzen Hamm besiegt, daher stand Schülp völlig zu recht als erster Aufsteiger fest, und wir mussten mit Hamm quasi in der „Loser-Runde“ um den 2. Aufstiegsplatz kämpfen.
VfK Berlin – TV Westfalia Hamm 3:1 (11:4, 11:4, 8:11, 11:8)
Aufstellung: U. Schubert, B. Lehner, K. Bork, R. Schlüschen, B. Wenzel
Dank der Spielpause war inzwischen Ullis Schulter in Hamm angekommen und so setzte sie Hamm gleich mit der 1. Angabe unter Druck. Hamm dagegen war anscheinend nach dem verlorenen Spiel gegen Schülp derart von der Rolle, dass ihr Angriff es in den ersten beiden Sätzen nie schaffte, uns zu irgendeinem Zeitpunkt nennenswert in Schwierigkeiten zu bringen. Somit gingen die ersten beiden Sätze schneller als erwartet mit deutlichen Siegen an uns. Im 3. Satz riss sich Hamm dann „endlich“ zusammen, und wir hatten dann vor allem in der Abwehr leichte Schwierigkeiten, wieder Spannung aufzubauen, da uns die Sätze davor mehr oder minder in den Schoß gefallen waren. Also mussten wir mal wieder in die Verlängerung, und da machte sich dann als erstes bei Birgit bemerkbar, dass das Spiel gegen Schülp doch sehr viel Kraft gekostet hatte: „Ich will nicht mehr und ich kann auch nicht mehr stehen!“ Aber da Ulli mit ihren Angaben sicher punktete, näherten wir uns Schrittchen für Schrittchen dem Satzgewinn, und irgendwie passt es zu dem Tag, dass ausgerechnet Ulli den letzten Punkt an diesem Tag zum 11:8 machte...wir waren aufgestiegen und konnten es eigentlich nicht fassen.
Bei dieser Hitzeschlacht haben wir alle etwas gelernt: Birgit weiß jetzt, dass man doch länger stehen und rennen kann als man glaubt und Ulli, dass zwar irgendwo in ihr drin eine kleine böse Zwillingsschwester haust, der wirklich keine Ballsportarten liegen, man diese aber besiegen kann. Kathrin weiß seit dem Wochenende, dass Fliegen in der Speiseröhre länger am Leben bleiben als einem lieb ist, Franzi hat gelernt, dass schicke Fußballschuhe nicht alles sind und mit Blasen an den Füßen nicht zu Spaßen ist. Bianca weiß jetzt, dass Leistenzerrungen nicht in 3 Wochen ausheilen und Hitze zu Sehstörungen führt. Und Ramona hat die Erkenntnisse mitgenommen, dass erstens ihre Pechsträhne vorbei ist und dass zweitens kein Training nicht unbedingt zu schlechterer Leistung führen muss.
Mit diesen neuen Erkenntnissen blicken wir jetzt optimistisch auf die nächste Feldsaison und freuen uns riesig, dass wir nach einem Jahr „Zwangspause“ und dem direkten Wiederaufstieg wieder im Konzert der Großen mitspielen dürfen.
Bianca
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