Die Operation Titelverteidigung stand von Beginn an unter einem ungünstigen Stern. Klar war, dass unser Abwehrass Icke leider erst am Sonntag ins Geschehen eingreifen konnte. Gunnar fiel verletzt aus, Roland hatte sich gerade von einer Schulterverletzung erholt und Hansch musste aus familiären Gründen passen. So traf es sich gut, dass wir mit Carsten Blum noch kurzfristig einen Allroundspieler für die Mittel- und Abwehrposition gewinnen konnten. Dann reiste Kiki noch mit einer schmerzhaften Ohrentzündung an und musste nachts noch das Krankenhaus aufsuchen. An spielen war am gesamten Wochenende nicht zu denken.
So standen wir mit einer neu formierten Abwehr vor der Aufgabe in einer schweren Gruppe den Samstag wenigstens auf dem 3. Platz zu beenden. Mit dem Ahlhorner SV, SV Moslesfehn, NLV Vaihingen und dem Ausrichter TSV Bardowick hatten wir zumindest 3 schwere Brocken vor der Nase. Die andere Gruppe war um einiges schwächer, was sich auch am Ende in der Platzierung dokumentierte.
Im ersten Spiel hatten wir es mit dem Ahlhorner SV zu tun, die wir letztes Jahr im Viertelfinale mit 2:0 besiegt hatten. Wir begannen mit Jochen, Sascha Krause, im Angriff, Bruce in der Mitte sowie Roland und Carsten in der Abwehr. Der Start war recht holprig und richtiger Spielfluss stellte sich auch aufgrund der umformierten Abwehr nicht so recht ein. Trotzdem gewannen wir den ersten Satz glücklich mit 13:11, da Ahlhorn zwei Satzbälle vergab. Im zweiten Satz war es bis zum 5:5 ein ausgeglichenes Spiel. Dann setzten wir uns ab und gewannen mit 11:6. Ein 2:0 Satzerfolg im ersten Spiel gegen einen Mitkonkurrenten um die Endrundenplätze war ein guter Einstand.
Im zweiten Spiel gegen den NLV Vaihingen begannen wir mit derselben Aufstellung. Vaihingen schonte dagegen seinen eigenen Hauptangreifer, was sich aber nicht zu unseren Gunsten entwickelte. Von Beginn an bekamen wir keinen Zugriff auf die unorthodoxen Schläge der Vaihinger und mussten den ersten Satz mit 8:11 abgeben. Der zweite Satz begann so wie der erste. Vaihingen spielte sich in einen kleinen Rausch, wo so ziemlich alles gelang, während bei uns trotz ordentlicher Spielerei das Glück fehlte. Nach einer Auszeit bei 3:7 Rückstand robbten wir uns etwas heran und schafften bei 9:9 den Ausgleich. Dadurch beflügelt setzten wir noch zwei Punkte zum 11:9 Satzerfolg und 1:1 Satzausgleich. Im entscheidenden 3. Satz entwickelte sich ein spannendes und teilweise hochklassiges Faustballspiel mit starken Leistungen auf beiden Seiten, wie so häufig in den Spielen gegeneinander. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Zum Schluss hatten wir uns dann aber mit einer 10:8 Führung zwei Matchbälle erkämpft. Der erste wurde von Vaihingen mit der Angabe abgewehrt. Nun hatte es Sascha in der Hand den Sack zu zumachen. Leider wurde seine Angabe als Fehler vom Schiedsrichter gewertet, der den Ball unter der Leine sah, was kein anderer Spieler sah auch der Gegner nicht. 10:10. Dann wieder Matchball für uns und wieder wehrt Vaihingen ab und geht dann selber mit 12:11 in Führung. Unserer Angabe wurde abgewehrt und mit dem nächsten Angriff punktete Vaihingen zum 13:11 Satzerfolg. Nun gut allzu viel war nicht passiert. Und unser Spiel war wesentlich besser als im ersten Spiel.
Nun wartete der SV Moslesfehn auf uns. Eine unangenehm zu spielende Mannschaft, die sehr abwehrstark ist und mit Jens Kolb, einem ehemaligen Nationalspieler, einen trickreichen Angreifer besitzt. Dieses Spiel war der Tiefpunkt der Meisterschaft. Wahrscheinlich hatten wir die unglückliche Niederlage gegen Vaihingen noch nicht verdaut, denn wir kamen zu keiner Zeit des Spiels ins kämpfen und ergaben uns praktisch wehrlos. Die Quittung war eine 2:0 Schlappe.
Wir erledigten unsere Pflichtaufgabe gegen den TSV Bardowick mit einem sicheren 2:0 Satzerfolg und wiesen 4:4 Punkte und 5:4 Sätze auf. Das reicht unter normalen Umständen für Platz 3 und damit das Erreichen der Endrunde. Moslesfehn wies ebenfalls 4:4 Punkte aber 6:4 Sätz auf. Damit waren wir auf die Schützenhilfe von Vaihingen angewiesen, die gegen Ahlhorn gewinnen mussten, damit wir weiter kommen konnten. Ihnen reichte aber ein Satz, um Tabellenerster zu sein. Den holten sie sich auch, gaben aber das Spiel dann im dritten Satz ab, indem sie ihren Hauptangreifer auswechselten. Das war es dann für uns.
So wurden wir nur 4. in der Gruppe und durften am Sonntag um 9.00 Uhr in der Trostrunde antreten. Dort gewannen wir dann unsere beiden Spiele gegen TuS Empelde und den TV Dieburg mit 2:0 und wurden am Ende 7.
Unglücklicher hätte es nicht laufen können. Damit haben wir aber sicherlich das Pechpotenzial für die nächsten Jahre ausgeschöpft. Aber wir hatten es trotz allem selber in der Hand. Nun allen sei gesagt wir kommen nächstes Jahr wieder und werden hoch motiviert sein, diese Schmach aus zu merzen.
Deutscher Meister wurde mit einem 2:0 Satzerfolg gegen den TSV Hagen der NLV Vaihingen vor dem Ahlhorner SV und dem SV Moslesfehn. Die Mannschaften aus unserer Gruppe dominierten also diese Meisterschaft.
Zum diesjährigen DM-Team gehörten: Jochen Böttcher, Sascha Krause, Roland Michaels, Carsten Blum, Christian „Bruce" Lee. Thomas Seewald und die verletzten Christian „Kiki" Müller und Gunnar Hoppe.
Auf ein Neues Männer. Holen wir uns die Titel einen nach dem anderen zurück.
Kiki
Fotos: Sönke Spille
Mehr Fotos auf https://www.flickr.com/photos/123901429@N05/albums
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