Faustball - Goldener Saisonabschluss für die Männer 35 des VfK
Am letzten Wochenende fanden in Bardowick bei Lüneburg die deutschen Feldmeisterschaften der Seniorenklassen im Faustball statt. Nach dem 3.Platz im letzten Jahr und dem Hallenmeistertitel aus diesem Jahr, wollten wir zumindest den Medaillensatz komplett machen. Insgeheim schielten wir aber alle auf den Titel, den es ist prinzipiell besser ein Endspiel zu gewinnen.
In unserer Vorrundengruppe trafen wir auf unseren Endspielgegner aus der Hallensaison, den Heidenauer SV, den Ausrichter TSV Bardowick, den Titelverteidiger TSV Hagen und Rot-Weiß-Koblenz.
Im ersten Spiel gab es gleich das Duell gegen Heidenau. Jochen, Sascha Krause, Kiki, Icke und Gunnar begannen in der Startaufstellung. Wir kamen recht schleppend in das Spiel und mühten uns mehr schlecht als recht einen echten Spielfluss zu Stande zu bringen. Heidenau brachte uns immer wieder mit unerwarteten Rückschlägen in Verlegenheit und so kam es gleich zu Beginn des Turniers zum ersten Satzverlust. Mit 9:11 ging der erste Satz verloren. Im zweiten Satz setzten wir uns dann gleich zu Beginn ab und glichen mit einem 11:6 zum 1:1 aus. Nun musste der dritte Satz entscheiden. Bruce kam für Gunnar in der Abwehr ins Spiel. Unser Spiel lief jetzt stabiler und wir gingen mit einer 6:4 Führung in den Seitenwechsel. Danach ließen wir nichts mehr anbrennen und gewannen den Satz mit 11:7. Ein mühsamer Start in die Operation Titelgewinn.
Im zweiten Spiel trafen wir auf den motivierten Ausrichter TSV Bardowick. Aufgrund unseres breiten und ausgeglichenen Kaders änderten wir unsere Startaufstellung auf 2 Positionen. Vorne blieben Jochen und Sascha im Spiel. Bruce ging auf die Mittelposition und Icke und Roland bildeten die Abwehr. Unser Gegner war wohl etwas übermotiviert. Ihm unterliefen zahlreiche Eigenfehler, sodass wir das ziemlich seltene Ergebnis eines 11:0 Satzerfolges vermelden konnten. Im zweiten Satz ersetzte Hansch dann Jochen. Mit 11:5 war aber auch dieser Satz eine klare Angelegenheit.
Im dritten Vorrundenspiel gegen den Titelverteidiger aus Hagen ging es schon um den Gruppensieg und damit auch um den direkten Einzug ins Halbfinale. Dementsprechend motiviert gingen wir mit Jochen und Sascha, Kiki sowie Bruce und Icke an den Start. Bis zum 4:4 war es ein ausgeglichenes Spiel. Dann schlichen sich mehr und mehr Fehler ein, Sascha konnte mit der Angabe keinen Druck erzeugen und so ging der erste Satz mit 11:5 an Hagen. Uns blieb ja noch der zweite Satz. Hier kamen wir aber mit dem weicheren Ball der Hagener gar nicht klar und verloren mit 11:7 auch den zweiten Satz. Der Gruppensieg war damit passé.
Gegen Koblenz musste im letzten Gruppenspiel unbedingt gewonnen werden. So gingen Jochen, Sascha, Bruce, Icke und Roland ans Werk, um den zweiten Platz mit einem Sieg zu sichern. Wir spielten konzentriert und vermieden unnötige Eigenfehler. Das reichte für einen 11:7 Satzerfolg. Im zweiten Satz war den Koblenzern schnell der Schneid abgekauft und wir zogen auf 8:3 davon. Dann kam T(h)ommy noch zu seinem obligatorischen Einsatz und Gunnar für Icke. Irgendwie stellten wir dann aber das Spielen ein. Unkonzentrierte Annahmen, zwei Angabefehler und schwupp stand es 9:9. Die zwei letzten Punkte machten aber dann wir und so kamen wir zum 2:0 Satzerfolg.
Für den sonntägigen Finaltag musste aber noch einiges verbessert werden. Sascha haderte mit seiner Angabe, die häufig nicht so kam, wie er sich das vorstellte und insgesamt wäre mehr Stabilität und Spielfluss gefragt.
Im Viertelfinale ging es am Sonntag gegen den Gruppendritten der anderen Gruppe, den Ahlhorner SV. Eine Mannschaft, die man nicht ins Spiel kommen lassen durfte. Sie verfügen über einen guten Angriff, waren aber in der Abwehr verwundbar. Das wollten wir ausnutzen. Mit Jochen und Sascha im Angriff, Kiki in der Mitte sowie Bruce und Icke in der Abwehr starteten wir in den ersten Satz. Von Beginn an merkten wir, dass Sascha mehr Zug in der Angabe hatte. Damit punktete er häufig direkt und brachte den Gegner immer wieder in Bedrängnis. Das gab uns die Möglichkeit aus eigenen Angriffen über Jochen dann unser Spiel auf zu ziehen. Das gelang uns ganz gut und wir holten uns den ersten Satz mit 11:7. Im zweiten Satz erspielten wir uns einen kleinen Vorsprung, den wir hartnäckig verteidigten. Mit 11:9 ging der Satz dann knapp an uns.
Damit war das Halbfinale erreicht. Dort trafen wir dann auf den TV Eibach mit dem ehemaligen Nationalangreifer Martin Becker. Gegen die Nürnberger haben wir auf Meisterschaften fast nie gewonnen und sind häufig in entscheidenden Spielen gescheitert. Doch diesmal wollten wir es wissen.
Mit unveränderter Startaufstellung gingen wir ans Werk. Aber so richtig kamen wir nicht zum Zug und Kiki bekam auf der Mittelposition vor allem in der Abwehr keinen Zugriff. So wechselten wir schnell und Bruce übernahm die Mittelposition und Roland ging in die Abwehr. Das tat unserem Spiel gut, zumal Roland gleich mit zwei spektakulären Abwehraktionen glänzte. Damit drehten wir den Satz noch zu einem 11:9 für uns. Im zweiten Satz ließen wir dann nichts mehr anbrennen und diktierten das Spiel. Mit 11:7 holten wir uns Satz zwei und damit die Endspielteilnahme.
Hier trafen wir wieder auf den TSV Hagen mit dem Jahrhundertfaustballer Dirk Schachtsiek am Schlag. Die Hagener setzten sich gegen den zweiten Ostvertreter SG Bademeusel durch, die später den dritten Platz eroberten.
Trotz der über 10jährigen gemeinsamen Teilnahme an Deutschen Meisterschaften war es das erste Endspiel zwischen unseren beiden Teams. Das war natürlich eine zusätzliche Motivation für uns und außerdem wollten wir die Niederlage aus der Hinrunde vergessen machen. Kiki kehrte wieder in die Startaufstellung zurück und spielte in der Mitte aber weiter zurück gezogen, knapp vor den Abwehrspielern Bruce und Icke. Jochen und Sascha bildeten den Angriff. Das letzte Spiel der Meisterschaft fand auch vor einer guten Kulisse statt, was den Spaßfaktor noch erhöhte. Mit unserer taktischen Veränderung wollten wir Dirk Schachtsiek zu mehr Risiko zwingen, um Fehler zu provozieren. Zunächst gab es ein verteiltes Spiel und kein Team konnte sich absetzen. Man tastete sich noch ab. Zur Mitte des Satzes gelang es dann Hagen einen kleinen Vorsprung aufzubauen, den sie dann sogar bis auf 10:6 ausbauten. Normalerweise lässt sich eine Mannschaft wie Hagen diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Ein Angabeass von Sascha brachte uns auf 7:10. Dann schlug Dirk eine Angabe ins Aus. 8:10. Die nächste Angabe bauten wir auf und punkteten über Jochen zum 9:10. Nächste Fehlangabe von Hagen 10:10. Dann ein längerer Ballwechsel, den wir für uns entschieden 11:10 - Satzball. Und den ersten nutzen wir dann mit einem sehenswerten Preller von Sascha auf die Tribüne. 12:10 sensationelles Comeback.
Daran wollten wir natürlich im zweiten Satz anschließen. Hagen hatte jetzt ihren Ball und dieser war bekanntlicher Weise deutlich weicher als unserer. Damit kamen unsere Angreifer nicht so richtig zu recht. Angabefehler waren die Folge und diesmal ließ sich Hagen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und sicherte sich den zweiten Satz mit 11:6. Der dritte Satz musste die Entscheidung bringen. Wir wählten die Seite und ließen Hagen mit ihrem Ball beginnen, um nach dem Seitenwechsel mit unserem Ball noch ein eventuelles Aufholpotenzial zu haben. Schnell lagen wir mit 4:1 in Führung. Einige spektakuläre Abwehraktionen von unserer Abwehrreihe um Bruce, Kiki und Icke ließen Dirk Schachtsiek langsam verzweifeln. Als dann auch noch Jochen und Sascha schwierige Bälle perfekt entschärften, lief unser Spiel wie am Schnürchen. Mit 6:2 wechselten wir die Seiten. Sascha baute den Vorsprung gleich auf 7:2 aus. Über 8:2 ging es dann zum 10:4 Matchball für uns. Den ersten wehrte Hagen noch ab. Den zweiten verwandelte Sascha mit seiner Angabe zum 11:5 Satzgewinn und der Goldmedaille. Überglücklich lagen wir uns in den Armen und feierten schon auf dem Platz mit unserer Frauen 30-Mannschaft, die zuvor die Bronzemedaille gewonnen hatte. Damit war das Double geschafft.
Als Mannschaftskapitän kann ich nur sagen. Ich bin stolz auf unser Team und es macht einfach irre viel Spaß mit Euch so ein Wochenende zu verbringen. Aber es ist auch verdammt schwierig immer die richtige Aufstellung zu finden, schließlich möchte jeder Sportler auch immer spielen. Deshalb geht mein besonderer Dank an Roland, Hansch, Gunnar und T(h)ommy, die das Finalteam von der Seitenlinie fantastolomatisch angefeuert und unterstützt haben. Auch unseren beiden Edelfans Jeanette, die am Sonntag noch anreiste und Matze, danken wir ganz herzlich. Ihr gehört einfach dazu.
Dem Meisterteam gehören Gunnar Hoppe, Jochen Böttcher, Mario Hanschmann, Christian „Bruce" Lee, T(h)ommy Seewald, Sascha „ der Lange" Krause, Roland Michaels, Sascha „Icke" Ball und Christian „Kiki" Müller an. Den Meistertitel werden wir dann ausgiebig am 26. 09. Auf Micki´s Oktoberfest feiern.
Abschließend kann ich nur sagen: „Der VfK ist geil!"
Christian „Kiki" Müller
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