Faustball Männer 35 - Titel Nummer 5 in Serie
Am 15./16. September 2018 fanden in Kellinghusen (Schleswig-Holstein) die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Faustball-senioren statt. Als Titelverteidiger waren wir natürlich der Hauptfavorit. Unser Ziel war auf jeden Fall das Finale, damit wir die Chance auf das Triple im Feldfaustball wahren konnten. Unsere Gruppenauslosung bescherte uns mit dem TSV Wiemersdorf und dem TV Rendel zwei leichte Gegner und mit dem TV Waldrennach eine junge M35-Mannschaft mit der wir schon in der Halle unsere Probleme hatten und unseren langjährigen Dauerrivalen den TSV Hagen 1860. Unser Kader war bis auf Sascha „Icke“ Ball, der noch im Aufbautraining nach seiner Knieverletzung ist, wieder gut gefüllt.
Im ersten Spiel gegen den TSV Wiemersdorf erwischte uns ein kräftiger Regenschauer, der uns bis auf die Haut durchnässte. Vom Gegner haben wir uns nicht nass machen lassen und gewannen das Auftaktspiel mit 2:0 Sätzen.
Im zweiten Spiel gegen den TSV Hagen waren wir eigentlich das bessere Team. Wir brachten uns allerding durch unnötige Schlagfehler um den Lohn und verloren mit 0:2 Sätzen. Gegen den TV Rendel mussten wir uns nicht verausgaben, denn der Gegner produzierte so viele Eigenfehler, dass wir locker mit 2:0 Sätzen gewannen. Die Endrunde war gebucht. Es stellte sich nur die Frage, ob wir von Platz 2 oder 3 in den Sonntag starten. Nach einem guten ersten Satz gegen den TV Waldrennach, den wir mit 11:5 gewannen, schlichen sich im zweiten Satz zu viele vermeidbare Fehler ein und wir bauten den Gegner damit wieder auf. Die Konsequenz war der Verlust des zweiten Satzes mit 9:11, Damit musste der dritte Satz entscheiden. Es konnte sich kein Team absetzen und bei 9:10 aus unserer Sicht mussten wir einen Matchball abwehren. Das gelang uns und wir hatten dann bei 11:10 für uns einen eigenen Matchball, den wir aber auch nicht verwerten konnten. Und so kam es, dass wir den dritten Satz dann mit 11:13 verloren und nur Gruppendritter waren. Ein ungewohnte Tabellenposition.
Am Sonntagmorgen hieß unser erster Gegner auf dem Weg ins Endspiel TK Hannover. Mit den Ex-Nationalspielern Ole Herrmanns und Udo Schulz verfügen die Hannoveraner am Schlag und auf der Mittelposition über zwei sehr erfahrene Spieler. Wir wussten, dass wir von Anfang an sehr konzentriert ans Werk gehen müssen, um den TKH nicht ins Spiel kommen zu lassen. Das taten wir auch und spielten den ersten Satz sehr souverän. Am Ende stand es 11:5 für uns. Aber wie so oft an diesem Wochenende gelang es uns nicht diese Souveränität auch im zweiten Satz zu zeigen. Hannover gelang nun auch der ein oder andere gute Angriff und so zitterten wir uns zu einem 14:12 im zweiten Satz und ins Halbfinale.
Dort wartete unser Gruppensieger, der TSV Hagen, auf uns. Ein zweites Mal wollten wir uns die Butter nicht vom Brot nehmen lassen und waren dementsprechend motiviert. Der erste Satz war allererste Sahne. Mit 11:2 fegten wir die Hagener aus dem Feld. Aber auch in diesem Spiel gelang es uns nicht die Leichtigkeit des ersten Satzes im zweiten zu wiederholen. Wieder mussten wir in die Satzverlängerung und hatten das glücklichere Ende mit 13:11 für uns.
"Das nötige Quäntchen Glück hatten wir diesmal mehr als genug."
Unser Endspielgegner war wie im letzten Jahr und beim Hallentitel der NLV Vaihingen. Unsere Finals gegen die Stuttgarter konnten wir bisher immer erfolgreich gestalten. Das wollten wir als gutes Omen nehmen. Das Endspiel fing gut für uns an. Wir kamen durch einige erfolgreich abgeschlossene Angriffe zu einer 6:3 Führung. Diese verspielten wir dann aber relativ schnell und so wechselte die Führung dann immer wieder. Bei 10:8 hatten wir zwei Satzbälle. Den einen wehrte Vaihingen mit ihrer Angabe ab, den zweiten gaben wir mit einer Fehlangabe ab. Dann noch zwei Punkte von Vaihingen und der erste Satz war futsch. Nun ging es auf die schlechtere Seite, gegen den Wind und Sonne. Vaihingen gelang ein Blitzstart und schnell lagen wir mit 1:6 im Rückstand. Der Titel war zu diesem Zeitpunkt in weite Ferne gerückt. Vaihingen brauchte nur noch 5 Punkte zum Titel. Zu unserem Glück machten sie nach einem Punkt für uns 4 Schläge ins Aus und so stand es völlig überraschend 6:6. Das brachte unseren Siegeswillen wieder zurück und wir holten uns diesem Satz mit 13:11 durch einen spektakulären und abgebrühten Punkt von Tobi. Nun also musste der dritte Satz die Entscheidung bringen. Zum Seitenwechsel lagen wir mit 6.4 in Führung, dann noch mit 7:5. Aber durch wiederholte leichte Fehler bekam Vaihingen immer wieder Zugriff auf das Spiel. Es wogte hin und her. Bei 10:9 für uns hatten wir den ersten Matchball, den wir leider nicht nutzen konnten. Dann hatte Vaihingen bei 10:11 einen Matchball, den wir durch ein Ass von Sascha Krause abwehrten. Den nächsten Matchball holten wir uns dann wieder und lagen uns dann kurze Zeit später überglücklich in den Armen, denn den letzten Punkt zum 13:11 machten wir.
Fazit:
Wir haben uns diesmal ziemlich schwergetan und der Titel war schon fast weg. Das nötige Quäntchen Glück hatten wir diesmal mehr als genug.
Deutscher Meister wurden Jochen Böttcher, Sascha Krause, Tobias Andres, Roland Michaels, Christian „Bruce“ Lee, Gunnar Hoppe und Christian „Kiki“ Müller. Als Coach fungierte Sascha „Icke“ Ball“ der an der Seitenlinie um einige Jahre gealtert ist. Ganz besonderen Dank an Mario „Hansch“ Birkenbach, der die Kinderbetreuung übernahm und den spielenden Vätern den Rücken freihielt. Wir waren ja auch noch mit einer erfolgreichen Frauen 30 Mannschaft am Start, von denen ich aber annehme, dass ein eigener Artikel verfasst wird.
Damit verabschieden wir uns aus dem sehr erfolgreichen Faustballjahr 2018 mit zwei deutschen Meistertiteln und der Vize-Weltmeisterschaft und freuen uns auf 2019. Dort gilt es unsere Titelserie auszubauen.
Euer Mafü
Kiki
Bilder: VfL Kellinghusen, Rouven Schönwandt, eigene
Tags: Faustball, VfK1901, Deutscher Meister, Männer 35, Titel, NLV Vahingen, Faustballhauptstadt