
Die Ausgangssituation war klar: Ein Heimsieg würde dem favorisierten VfK 1901 Berlin den zweiten Tabellenplatz sichern, während Verfolger Brettorf (Niedersachsen) mit einem Überraschungscoup die Chance hätte, sich vom Tabellennachbarn und Lokalrivalen aus Ahlhorn abzusetzen und damit einen wichtigen Schritt Richtung DM-Qualifikation zu machen.
VfK 1901 : TV GH Brettorf 3:5 ( 8:11; 10:12; 11:9; 6:11; 6:11; 11:6; 13:11; 10:12 )
Aufstellung: Lars Kops (6. Satz Tim Fronzek), Lukas Schubert, Jascha Ohlrich, Tobias Andres, Sascha Ball. Krankheitsbedingt fehlte: Sascha Zaebe.
Entsprechend hoch motiviert gingen die Niedersachen im Spitzenspiel gegen den VfK Berlin zur Sache. Immer wieder wurden die Hauptstädter, die zu Beginn des Spiels gedanklich schon in der Winterpause zu sein schienen, von den präzisen und druckvollen Angriffen der Brettorfer eiskalt erwischt. Insbesondere TVB-Servicespezialist Tobias Kläner verdiente sich an diesem Tag Bestnoten in der Angabe. Folgerichtig gingen die ersten beiden Sätze an die Gastmannschaft. Das Rotieren des VfK in der Abwehr und die konsequentere Chancenverwertung im Angriff half nur kurzzeitig zum 1:2-Satzanschluss. Der TV Brettorf startete nach der Pause sofort wieder voll durch und überrannte den Gastgeber mit 11:6 und 11:6 in Durchgang 4 und 5. Die VfK-Angriffsreihe offenbarte in dieser Phase nicht nur eklatante Schwächen in der Angabe, sondern wirkte insgesamt ideen- und konzeptlos.
Erst die längst überfällige Einwechslung von Abwehrmotivator Tim Fronzek bei 1:4-Satzrückstand und mit dem Rücken zur Wand brachte wieder Leben in die VfK-Truppe. Tobias Andres wechselte in den Angriff für den bis dahin weit unter seinen Möglichkeiten gebliebenen Lars Kops. Die Mannschaft wirkte nun wie aufgeweckt und holte sich mit Spielfreude und einigen knappen Schiedsrichterentscheidungen den 2:4-Anschlusssatz. Nach einem denkbar dramatischen 7. Durchgang zu Gunsten des VfK (13:11 nach 0:6-Rückstand) und einer schnellen 8:4-Führung im 8. Satz schien nun alles auf einen entscheidenden neunten und letzten Satz hinzuführen. Das wollten die Gäste aus Brettorf, bei denen die Kräfte im Angriff langsam nachzulassen begannen, unter allen Umständen vermeiden. So entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch, der mit 10:12 das glücklichere Ende bei den Niedersachen fand, die damit überraschend aber hoch verdient das Spiel 3:5 für sich entscheiden konnten und zwei Punkte aus Berlin unter den Christbaum legen dürfen.
Die Berliner wirkten in der Vorweihnachtszeit vor heimischer Kulisse wieder einmal uninspiriert und können nach der zweiten Saisonniederlage nur dank des besseren Satzverhältnisses auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern. Von der scheinbaren Dominanz der Feldrunde ist bei den Berlinern in der laufenden Hallensaison noch wenig zu sehen. Die kommenden Wochen und Monate werden sicherlich auch zum Prüfstein für Spieler und Trainer, wenn es gilt, die Mannschaft wieder auf DM-Kurs zu bringen.
Das Bundesliga-Team bedankt sich bei den zahlreichen Anhängern, Helfern und Homepage-Besuchern für ihre Unterstützung und wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und vor allem ein gesundes und glückliches Jahr 2010.