Von den Tschechen wurde eine liebevolle Meisterschaft ausgerichtet, der allerdings wie erwartet der Publikumszuspruch fehlte. Das Wetter tat ein Übriges. Sonnabend kühl und windig, am Sonntag völlig verregnet! Keine guten Bedingungen, um für einen im Land des Eishockeys noch relativ unbekannten Sport zu werben.
Aber unsere Jungs waren sich der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst. Zu viel Unsicherheiten zeigten die Spieler bei den bisherigen Auftritten in der 1. Bundesliga. Zu oft sind sicher geglaubte Spiele verloren gegangen, weil unkonsequent und fehlerhaft gespielt wurde. Der IFA Cup sollte einen Ausgleich zum Bundesliga-Einerlei bieten - er war aber eindeutig mehr!
Auf sehr hohem Niveau fanden die Spiele statt. Die Mannschaft aus Tschechien war noch nicht der starke Gruppengegner, aber auch die folgenden Schweizer Mannschaften von Elgg/Ettenhausen und Jona wurden mit einer konsequenten Leistung klar mit jeweils 2:0 besiegt. Um den Gruppensieg ging es dann im entscheidenden letzten Spiel gegen den letztjährigen Finalisten des Europacups in Berlin Linz-Urfahr. Im ersten Satz sah es erst nicht gut aus, nach einem 3:10 Rückstand wachte unsere Mannschaft auf und gewann dann noch den Satz mit 12:10! Kein Fehler mehr in der Abwehr um Mittelmann Jascha Ohlrich, zwingende Angriffe abwechselnd von Lars Kops und Lukas Schubert, so hätte es weiter gehen können. Aber die erfahrenen Spieler von Linz/Urfahr um den Weltmeister-Angreifer Martin Weiß konnten noch einmal gegenhalten. Die beiden folgenden Sätze gingen knapp verloren und so stand am nächsten Morgen zunächst die Qualifikation zum Halbfinale an. Es ging gegen den 3. der Gruppe A, den zweiten Deutschen Vertreter Ahlhorner SV. Gerade erst hatte die Mannschaft des VfK im verregneten Bundesligaspiel gegen diese Mannschaft eine Niederlage einstecken müssen, da war noch etwas Frust im Spiel. Mit 3:1 konnte der Einzug in das Halbfinale erreicht werden, dort wartete der aktuelle Tabellenführer der Schweizer Nationalliga und Vorjahressieger des IFA-Cups SV Diepoldsau.
Wenn doch nur alle Faustballspiele ein solches Niveau hätten!
Trotz der schlechten Wetterbedingungen gelang den Angreifern nicht jeder Punkt, teilweise wurden hervorragende Abwehrreaktionen auf beiden Seiten gezeigt. Und unser Team hielt nicht nur mit, sie zeigten die mit Abstand beste Saisonleistung und bewies, dass bei einer Qualifikation zur DM auch in diesem Jahr mit einem Platz auf dem Treppchen spekuliert werden kann. Sascha Zaebe, Tobias Andres und Sascha Ball zeigten hervorragende Paraden, auch Lukas und Lars verteidigten mit viel Einsatz und technischer Stärke, und der Spielwitz bei den Angriffen von Lukas sowie das richtige Gefühl für den richtigen Anschlag (egal wie sich die Schweizer auch aufstellten) rundete die insgesamt hervorragende Leistung der Mannschaft ab. Mit 11:9, 8:11, 11:7 und 11:5 endete das Halbfinale. Im zweiten Halbfinale setzte sich Asko Linz/Urfahr gegen den anderen Österreichischen Vertreter Kremsmünster durch und damit kam es zum 2. Aufeinandertreffen an diesem Wochenende im Endspiel.
Der Regen verstärkte sich, es kam jetzt auf jeden Ball an. Ein oder zwei nicht so geniale Annahmen, ein oder zwei Fehler im Angriff, die im Halbfinale noch auf der Linie landeten… das reichte, um dieses Endspiel zu entscheiden. Drei Sätze wurden verloren, mit 9:11, 9:11 und 8:11 musste man den Linzern den Vortritt lassen.
Mit dem Vizemeistertitel bei dieser internationalen Veranstaltung kann unser Team aber mehr als zufrieden sein!
Jetzt geht es durch eine kleine Saisonpause, unsere Nationalspieler bereiten sich auf die Weltmeisterschaft in Österreich vor, und ab Ende August werden wir in den entscheidenden Spielen der Saison wohl eine Mannschaft sehen, die sich ihrer Stärke bewusst ist, wenn sie konsequent spielt und ihre Stärken auch bewusst einsetzt.